Reiseroute Mexico

Von La Ventana, BCS nach Loreto, BCS

Über eine herrliche Straße durch die Berge fuhren wir weiter in den Süden, nach Los Barilles, ebenfalls ein Kiter-Paradies. Allerdings war nicht mehr viel los! Sowohl Kiter, als auch Snowbirds verließen allmählich die Baja Richtung Norden.

Wir nutzten die Zeit auf dem Playa Norte RV Park (der sich lustigerweise im Stadtteil Buenos Aires befindet 😊) für die Erstellung und das Hochladen des März-Berichtes auf die Webseite und machten noch mehrere Strandspaziergänge. Nach vier Tagen in Los Barilles (obwohl wir nur zwei bleiben wollten) fuhren wir weiter Richtung Cabo Pulmo. Dieses Mal die Piste am Meer entlang und nicht durchs Landesinnere auf einer Teerstraße. So kamen wir nicht am „Bauwerk“ des Wendekreises des Krebses vorbei, sondern sahen es nur auf der Landkarte (ja, wir sind noch „old school“ und haben Karten 😉). Offiziell waren wir zwar nun in den Tropen, aber es war kühl und sehr windig ☹.

Wir fuhren durch den Ort Cabo Pulmo und wunderten uns, dass alles bereits vernagelt war. Die Restaurants/Bars und die Tauchschule hatten schon alles aufgeräumt und abgeschlossen. Die Hauptsaison auf der Baja war vorbei. Trotz der harten Piste schafften wir es noch bis zur karibisch anmutenden Bucht von Los Frailes, wo man „wild“ stehen kann. Dort sahen wir auch die Sonnenfinsternis, allerdings nur zu 92 %. Gut sichtbar war sie wohl zwischen Mazatlan (mexikanisches Festland, südlich von La Paz) und Mexico City. Es war jedoch eine ganz eigenartige Atmosphäre während der Sonnenfinsternis; als ob die Welt still stünde und auch die Vögel sah und hörte man nicht mehr!

Wir machten noch zwei schöne Wanderungen und freuten uns an den vielen festgefahrenen Amerikanern, die unbedingt ganz vorne am Strand stehen mussten. Denn der Weg dorthin führte nur durch Tiefsand!

Wir fuhren weiter Richtung San Jose del Cabo und trafen mitten auf der Piste zufällig auf Marion und Christoph die zu Fuß auf der Suche nach uns waren 😉! Das grenzte schon an die Nadel im Heuhaufen! Wir luden die Beiden zu uns ins Auto und fuhren zu ihrem Stellplatz, einem schönen versteckten Strand, dem Arroyo bonita. Und wer stand dort? Michi und Andy aus Esslingen! An ihrem LKW sind wir in Liebersbronn/Esslingen (Deutschland) immer bewundernd vorbei gewandert.

Zu Viert machten wir eine lange Strandwanderung zu einer 40 m hohen Sanddüne, denn nur dort gab es Netz (Internetversorgung ist in Mexiko ein riesen Problem!).

Am Morgen des ersten Tages standen Michi und Andy bei uns am Muddy, als eine pfeilschnelle große, hellgelbe Schlange hinter unserem LKW zwischen Michi und mir vorbei schoss und über beide Füße von Michi huschte, die vor lauter Schreck einen spitzen Schrei ausstieß. So viele Schlangen wie dieses Mal auf der Baja hatten wir noch nie gesehen!

Wir blieben Alle zwei weitere Tage und trafen uns abends am Tisch von Marion und Christoph zu langen, interessanten Gesprächen. Dann hieß es wieder Abschied nehmen.

Auf einer 50 km langen, harten Piste mit viel Wellblech fuhren wir zum Einkaufen nach San Jose del Cabo und mitten in einen Höllen-Verkehr ☹! Da es schon spät war, fuhren wir wieder zur Rancho El Clandestilo, wo wir vor 13 Monaten schon einmal waren. Der süße Esel Gironimo war leider verkauft. Und auch der Campground hatte einen neuen Besitzer. Aber die beiden Hunde Hamilton und Mayonnaise waren noch da. Mayo hatte sogar noch zwei andere Hunde angeschleppt (Mutter und Tochter?), als er einmal drei Tage verschwunden war. Auch Marion und Christoph kamen an diesem Tag nicht weit und landeten auch auf der Rancho 😊. Für uns war es dort sehr arbeitsreich! Mal wieder Muddy abwaschen, von Sand und Salz befreien und abschmieren. Den Innenraum putzen. Uns pflegen 😉etc.

Nach zwei Tagen fuhren Marion und Christoph weiter. Nach drei Tagen wir und zwar nach Cabo San Lucas um nochmals auf dem Stadtparkplatz direkt am Strand zu stehen, wo die Kreuzfahrtschiffe ankern und man am Strand entlang in die City laufen kann. Allerdings, es war Sonntag, und der Parkplatz wegen Überfüllung geschlossen ☹! So mussten wir leider weiterfahren, denn es gibt ansonsten KEINE Chance, dort einen Park- oder gar Übernachtungsplatz zu finden.

Wir fuhren nach Los Cerritos am Pazifik auf den Clay Cactus RV Park, auf dem wir vor ca. einem Jahr Christina und ihre kleine Familie als Pächter kennenlernten. Dort angekommen erfuhren wir, dass Christina mittlerweile neben dem Surf-Shop eine Kaffee- und Saft-Bar eröffnet hatte. Aber die Nachfolger waren auch sehr nett! Wir checkten ein und stellten unsere kleinen Beachstühle raus. Innerhalb kürzester Zeit waren wir von fünf Hunden umringt. Zwei davon blieben bis weit nach Sonnenuntergang und ließen sich mit Streicheleinheiten verwöhnen 😉. Wir nannten den großen, weißen „Rocker“ und den etwas kleineren schwarzen „Rocky“.

Wir verbrachten entspannte Tage mit zwei schönen Wanderungen in Los Cerritos. Am zweiten Abend kamen Rocker und Rocky mit zwei älteren amerikanischen Damen vorbei. Beide Hunde trugen Halsbänder (am dritten Morgen waren sie sogar an der Leine!). Rocker war wohl ausgebüxt (als er so lange bei uns war) und sein Frauchen hatte sich große Sorgen gemacht.  Ach ja, Rocker hieß tatsächlich „Olivier“! Das passte so überhaupt nicht zu ihm!

In Los Cerritos gab es viele Neu-, aber auch viele Rohbauten. Sehr viel stand leer! Bei der zweiten Wanderung lernten wir Deanne aus Kalifornien, USA kennen. Sie und ihr deutscher Mann (aus München!) erwarben vor zehn Jahren ein großes Grundstück direkt am Pazifik und fingen vor zwei Jahren an, ein ebenso großes Haus darauf zu bauen. In zwei Monaten, so hoffte sie, können sie einziehen. Wir waren vom schönen Infinity-Pool mit Blick auf die Brandung des Pazifiks und den Sonnenuntergang sehr begeistert è und wie uns Deanne erzählte, sind das auch alle Möwen, die gerne darin baden 😉!

Abends hatten wir in unmittelbarer Muddy Nähe wieder Besuch einer Schlange. Diese war bestimmt zwei Meter lang und hatte ein Rautenmuster! Gott sei Dank klapperte sie nicht und verschwand in einem Gebüsch neben dem LKW.

Wir wollten Bill und Carla überraschen und entschlossen uns zu einer Tour in die Berge, in die Nähe von El Aguaje. Die 30 km lange Piste war zum Teil sehr holprig oder sehr sandig. Aber es war eine wunderschöne Landschaft! Leider waren Bill und Carla nicht auf ihrer neuen Ranch. Sie waren für mehrere Tage, wie sich später per WhatsApp klärte, nach Santiago (noch weiter in den Bergen) gefahren. So kehrten wir nochmals (ungeplant) nach Los Cerritos zurück.

An der Playa Punta Los Lobos (Nähe Todos Santos) trafen wir uns wieder mit Marion und Christoph. Dort gibt es die Ruinen einer Zuckerrohr-Fabrik. Leider konnten wir nicht herausfinden, in welchem Jahr sie errichtet wurde (vermutlich stammt sie aus den 50iger Jahren) und warum sie aufgegeben wurde. Nicht weit davon entfernt befindet sich ein hübsches Hotel und direkt daneben nehmen Fischer ihren Fang aus und zahlreiche Pelikane und Möwen betteln um die Reste. Der Strand ist wunderschön, weit und lang und der Pazifik ist hier wirklich extrem rau! Riesige Wellen knallten laut auf den Sand! Begeistert machten wir „Wellen-schauen“ 😊!

Wir kochten noch gemeinsam einen großen Topf Spaghetti mit Tomaten-Basilikum-Soße, saßen lange draußen in unserer Parkbucht an der Piste, bis es so nach Stinktier roch und so kalt und feucht wurde, dass wir uns nach innen verzogen. Mittlerweile wussten wir von Einheimischen, warum es dieses Jahr auf der Baja so kalt war (im Gegensatz zu letztem Jahr). La Nina war unterwegs!

La Nina ist die kalte Phase eines Zyklus im östlichen Pazifik und das Gegenstück der warmen Phase El Nino. Sie bringt kalte Passatwinde mit. Beide Phänomene begünstigen Extremwetter in verschiedenen Weltregionen.

Eine lange Wanderung führte uns zum alten Hafen, von dem das verarbeitete Zuckerrohr verschifft wurde. Leider sah man von den Molen nur noch klägliche Reste.

Wir entschlossen uns noch zu einem Ausflug nach Todos Santos, wo es eine Art Kunstausstellung gab und überlegten uns, ob 17 US-Dollar für ein gegrilltes Hähnchen und 4 US-Dollar für eine Kugel-Eis die offiziellen oder eher die Gringo-Preise waren!

Dann ging es wieder (auf einer langweiligen Straße) nach La Paz auf den Maranatha RV Park zurück und zu all den Dingen, die man erledigen muss (wie zum Beispiel Wäsche waschen etc.).  Marion und Christoph fuhren einen Tag früher weiter. Wir blieben noch eine Nacht, weil wir in La Paz nochmals in das Geschäft „Parisina“ mussten.

Moskitos und noch kleinere Insekten nahmen zu und leider versagten unsere Mückengitter ☹ am Fenster. Sie ließen seitlich sogar große Käfer durch! Parisina ist ein Stoff- und Kurzwarengeschäft. Wir kauften kleine Plexiglas-Spulen, Gummibänder (erst in schwarz, dann in braun) und Tüll (!). Zuerst weißen Tüll (leider fiel er der „schnellen“ Schere zum Opfer (habt ihr schon mal Tüll geschnitten ☹?). Dann kauften wir leicht sandfarbenen Tüll, weil der weiße ausverkauft war (vermutlich wegen der ganzen Hochzeiten im Sommer 😊). Das würde wieder eine riesen Bastel-Arbeit geben, denn der Tüll – in diesem speziellen Fall- das Moskito-Netz 😉 musste über das komplette Fenster gehen.

Am nächsten Tag fuhren wir weiter – in den NORDEN! Wir hatten die letzten Wochen sämtliche Möglichkeiten der Weiterfahrt durchgespielt und in vielen Stunden (auch Nächten) überlegt:

  1. Fähre von La Paz nach Mazatlan (mexikanisches Festland). Dann über das Festland bis Veracruz. A) Fähre von Veracruz, Mexiko nach Cartagena, Kolumbien (=geht leider nicht! Die Reederei nimmt uns wegen des Motorrades nicht mit ☹). B) Fähre von Veracruz, Mexiko nach Zarate, Argentinien. Allerdings: wie entwickelt sich die Lage in Argentinien mit dem neuen Präsidenten? Und, Veracruz soll nicht der sicherste Fährhafen sein!
  2. Fahrt durch Mittelamerika (Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica und Panama). Diese Route hatten wir aus zwei Gründen ausgeschlossen: Die Fähre von Panama nach Kolumbien soll die kürzeste und die teuerste der Welt sein! Und all unsere „Mitreisenden“ die wir kennenlernten, fuhren die Strecke sehr sehr schnell und aus Sicherheitsgründen von Resort zu Resort (die nicht günstig waren!).

So entschlossen wir uns schweren Herzens für den Weg nach Norden. Quer durch die USA, dieses Mal mit einem Besuch der berühmten Niagara-Fälle (kanadische Seite) und der Verschiffung von Muddy von Halifax, Kanada nach Hamburg. Sowohl Muddy, als auch wir, brauchen einen ausführlichen Check up 😊 ….. und übrigens: man kann auch von Hamburg nach Zarate, Argentinien  oder vielleicht noch besser, nach Montevideo, Uruguay verschiffen! à WIR WERDEN SEHEN 😉!

Eine Nacht verbrachten wir wieder bei Mike dem Engländer in Ciudad Constitucion, der sich sehr freute uns zu sehen (und die Hunde erst 😊).

Zuerst auf einer öden, dann aber auf einer sehr schönen, abwechslungsreichen Bergstrecke ging es weiter wieder auf die Sea of Cortez-Seite. Ein politisch SEHR korrekter Kanadier hatte uns in Los Cerritos erklärt, dass man dies nicht mehr sagen dürfe, wegen der Grausamkeiten des Herrn Cortez. Man müsse es nun den Golf von Kalifornien nennen.

An der Marina Puerto Escondido machten wir Halt, um uns den Yachthafen anzusehen (Muddy sieht in einem Yachthafen sehr lustig aus 😊). Riesige Straßen mit Palmengesäumten Verkehrsinseln führten zum Meer. Man hatte das Ganze wohl großartiger geplant! Dennoch war es ein ganz hübscher, kleiner Hafen in einer wunderschönen Bucht! Eigentlich wollten wir noch weiter, schafften es aber zeitlich nur noch bis Loreto. Unser dortiger RV Park, der Anfang März total voll war, war bis auf zwei Fahrzeuge leer! Wir hatten die Qual der Wahl 😊.

Abends fand dann eine „Ending-Party“ der Snowbirds (Amerikaner und Kanadier) statt, dem letzten kleinen Rest, der sich noch auf dem Campingplatz befand. Wir waren dazu herzlich eingeladen und aßen einen super leckeren Hamburger an einem extra auf dem Platz, wohl aus Loreto, aufgestellten Hotdog und Hamburger Stand.

Wie es uns in Mexiko auf der Baja weiter ergeht und wo uns die Reise noch hinführt folgt in unserem Mai-Bericht.

Bis dahin Euch alles Gute von den

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