Reiseroute Mexico

Von Loreto, Baja California Sur -über Deutschland- nach La Paz, Baja California Sur

Natürlich hatten wir in Deutschland -6 Grad und Schnee ☹! Aber wir nutzten die Zeit für kleine Wanderungen, Arztbesuche und Erledigungen. Leider war die Zeit zu kurz, um alle Freunde zu besuchen, aber meine Schwiegermutter nutzte sie, um uns zu „mästen“ („Ihr seid ja so dünn geworden“ 😉)! (Anmerkung Chris: Bei 6,5 kg mehr in einem Monat kann man tatsächlich von „mästen“ sprechen! Aber vielen Dank Ma, Manni und Carmelo es war soooo lecker!😊).  Nach dem ersten Hautarzt-Besuch stellte sich dann noch heraus, dass das Muttermal von Chrisi bösartig war und er es am letzten Tag (auf dem Weg mit dem Zug zurück nach Frankfurt/Flughafen) nochmals nachschneiden lassen musste. Mit dem Trekkingrucksack auf dem Rücken war das Weiterreisen sehr unangenehm! Dann hatte der Zug auch noch Verspätung und wir mussten 2x umsteigen ☹! Abends im Flughafen-Hotel erfuhren wir, dass der Condor-Flug nach Los Angeles (schon wieder!) gecancelt wurde und dass man uns gelegentlich informieren würde, wie es weiter ginge! Chrisi freute sich schon seit Wochen auf den Superbowl (das Endspiel beim American Football) und bangte, ob er es dann überhaupt während dem „Kurzaufenthalt“ in LA sehen konnte.

Wir erhielten 3 Stunden später die Info (21.30 Uhr), dass wir auf die Lufthansa umgebucht waren, die von Frankfurt über München (!) nach Los Angeles flog – allerdings eine Stunde vorher, als der Condor-Flug. Im Nachhinein ein Segen, denn die Lufthansa bot ein sehr gutes Entertainment und weitaus besseres Essen! Lustigerweise konnten wir den Film TOP GUN mit Tom Cruise von 2022 anschauen, der (das weiß der eifrige Leser 😊), im Columbia River Canyon in Washington in der Nähe unseres dortigen Campingplatzes gedreht wurde!

Leider mussten wir in Los Angeles lange auf den Shuttlebus ins Flughafen-Hotel warten (Chrisi war schon ganz nervös) und als wir endlich in unserem Zimmer waren, war der Fernseher kaputt ☹! Im Eilschritt wechselten wir das Hotelzimmer und stiegen zur Halbzeit-Show ins Superbowl-Spektakel ein (Anmerkung Chris: Allerdings ohne Bier, da viel zu teuer!).

Die gute Nachricht: Muddy war noch da 😊! Vielleicht aufgrund mehrerer Sandstürme sehr sehr schmutzig!

Ein ganz großes Lob an Carlos und sein Team vom Loreto Storage (Carretera al Aeropuerto Km. 0,6 Zaragoza, 23880 Loreto). Man kann Loreto Storage nur empfehlen! Wir wurden pünktlich zum Flughafen gefahren und auch wieder abgeholt und Muddy war gänzlich unversehrt! Hätten wir es gewollt und hätten den Schlüssel dort gelassen, wäre er sogar gewaschen worden.

Muddy sprang sofort an und auch die Elektronik funktionierte gleich 😊! Wir landeten wieder auf dem Loreto Shores Campground um alles aufzufüllen und uns zu organisieren.

Einen Tag später wanderten wir von dort in den historischen Teil von Loreto. Wir waren ziemlich lange zu Fuß unterwegs und gleich am Anfang lernten wir unseren absoluten Lieblingshund kennen. Er adoptierte uns sofort und wich nicht mehr von unserer Seite. Er begleitete uns den ganzen Tag. Dafür bekam er auch reichlich Streicheleinheiten 😊. Dann sahen wir ihn den folgenden Tag nicht mehr, was uns nicht wunderte, denn er trug ein zwar altes und zu enges, aber immerhin ein Halsband. Das nächste Mal als wir ihm begegneten, hatte ihn eine amerikanische Familie mit zwei Töchtern an einer nagelneuen Hundeleine. Er sei ihnen den ganzen gestrigen Tag nachgelaufen und nun gehöre er ihnen!! Wir (vor allem ich) waren völlig geschockt ☹! (Anmerkung Chris: Es hat mich ganz schön viel „Trost-Arbeit“ gekostet Simone wieder auf Spur zu bekommen! Ich glaube, wäre diese „doch sehr einnehmende und dreiste“ Familie nicht gewesen, wäre es ein harter Kampf für mich geworden nicht auf den Hund zu kommen 😉. Egal, wir hoffen auf jeden Fall dem Hund geht es gut!).

Loreto ist die älteste Besiedlung auf der Baja California Sur. Sie wurde 1697 von den Jesuiten als Mission gegründet, als erste und somit älteste spanische Siedlung in ganz Kalifornien. Loreto war gleichzeitig die erste Hauptstadt Kaliforniens bis 1777 und wurde dann von Monterey abgelöst.

Wir wechselten wieder auf die Pazifikseite und hatten eine wunderschöne Fahrt über die Berge nach Puerto Adolpho Lopez-Mateos. Dort hofften wir noch Wale zu sehen. Wir übernachteten direkt an der Whale-Watching-Station und machten noch einen Abendspaziergang durchs Dorf, wo uns viele Hunde begleiteten.

Früh morgens ging es dann in einer Nussschale auf den Pazifik mit Jesus unserem Kapitän (das liess ja hoffen 😊!). Zuerst sahen wir viele Delfine, dann große Vogelkolonien und ENDLICH – die ersten Wale tauchten auf. Es war SO faszinierend! Die Kapitäne der kleinen Boote waren sehr rücksichtsvoll, machten oft die Motoren aus und gingen nie zu nah ran.

Jedes Jahr schwimmen die Grauwale mehr als 10.000 Meilen von ihren Gebärplätzen in Mexiko zu ihren Futterplätzen im kalten, arktischen Meer und wieder zurück zu ihren Gebärplätzen. Ende Dezember starten die Grauwale zu den mexikanischen Lagunen, in denen sie 6-8 Wochen später ankommen (mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 5 kn). Als erstes erreichen schwangere Weibchen das Ziel, dann folgen später nicht schwangere Weibchen, erwachsene Männchen und Jugendliche.

Den ganzen Tag hätten wir auf dem Meer verbringen können um die Grauwale zu beobachten. Aber nach zwei Stunden war es leider vorbei und wir kamen wieder im Hafen an. Schade, aber allmählich war es mir trotz meiner drei (!) Jacken und der Schwimmweste auch kalt geworden!

Wir fuhren noch die 120 km zur nächsten Bucht nach Puerto San Carlos und fanden ein hübsches Plätzchen ganz vorne am Pazifik 😊. Zum dortigen Restaurant gehörte auch eine Austernzucht und Chrisi bekam zwei geschenkt, die wohl sehr gut schmeckten! (Anmerkung Chris: Kann man wohl sagen! Ich hätte noch mehr vertragen 😉).

In Ciudad Constitucion machten wir einen Zwischenstopp auf dem Weg nach La Paz bei Mike auf dem Palapa 206 RV Park und Motel. Mike kam vor über 30 Jahren aus England nach Mexiko. Da wir die einzigen Gäste waren, hatte er viel Zeit für interessante Gespräche.

Wir fuhren eine öde und langweilige Straße weiter in Richtung Süden. Unterwegs mussten wir mal wieder tanken ☹. Mittlerweile kostete der Liter Diesel in Mexiko (zumindest auf der Baja) 1,25 €! Am frühen Nachmittag landeten wir ca. 15 km vor La Paz bei Bill und Carla auf dem Carlita`s Campground. Bill ist Kanadier aus Toronto und lebt seit zig Jahren schon in Mexiko. Erst in Mexico-City, dann auf der Baja. Wir unterhielten uns lange über die Situation weltweit und die daraus resultierenden steigenden Preise, auch in Mexiko. Wir fragten uns, wie die Einheimischen diese Preise bezahlen sollen, wo ein Polizist monatlich ca. 300,00 € und ein frisch von der Uni kommender junger Rechtsanwalt ca. 500,00 € monatlich verdient? Von anderen Berufsgruppen ganz zu schweigen! Bei Bill auf dem Campingplatz wird natürlich regelmäßig der Müll abgeholt und weit hinter La Paz in den Bergen vergraben. Das können sich nicht viele Menschen hier leisten. Deshalb liegen nicht bebaute Grundstücke voller Müll, da sich niemand die Kosten für die Müllabfuhr leisten kann.

Da es bei Bill auf dem Campground wirklich sehr schön und ruhig war, beschlossen wir länger zu bleiben und am nächsten Morgen das Pony vom LKW zu holen, um damit nach La Paz (ca. 250.000 Einwohner) zu fahren. Da sollte es jetzt auch ruhiger sein, denn es war Aschermittwoch und der Karneval in La Paz vorbei.

Wir spazierten die Strandpromenade entlang und besuchten die Kirche „Catedral de Nuestra Senora de La Paz“ (La Paz = Frieden). Sie befindet sich dort, wo die Mission im 18. Jahrhundert von Jesuiten gegründet wurde. Trotz der lästigen Motorradhelme liefen wir noch kreuz und quer durch die Stadt, aber leider konnten wir ihr nicht viel Schönes abgewinnen.

Am nächsten Tag machten wir eine lange Bike-Tour auf der Küstenstraße zuerst zum Playa Balandra, wo früher Wohnmobile noch übernachten durften. Der Strand wurde wohl immer überfüllter und so wurde beschlossen, dass in der Hauptsaison, ein Zwei-Schichten-Modell eingeführt wurde. Die Polizei überwacht auch wirklich, dass der Strand von 12.00 Uhr bis 13.00 Uhr und um 17.00 Uhr komplett geräumt ist. Übernachten darf dort niemand mehr! Wir hatten Glück, dass es nicht ganz so voll war und hätten sogar bis 17.00 Uhr (hatte wohl normale Öffnungszeiten von 8.00 bis 17.00 Uhr) bleiben dürfen. Allerdings wollten wir noch weitere Strände anschauen und fuhren weiter zum Playa Tecolote und zum Playa Coyote. Auf dem riesen Strandgelände der Playa Tecolote fand 2023 zum vierten Mal das „Escapar a la Baja“ statt, ein Overlander und Vanlife-Treffen. Dort wollten wir eigentlich Anfang Februar hin um Kontakte zu knüpfen und Insiderinfos zu bekommen (Weiterfahrt, Fahrt durch Mittelamerika, sonstige Tipps bezüglich der Panamericana…). Leider verpassten wir das Event wegen der ungeplanten Reise nach Deutschland. (Anmerkung Chris: Die Gegend um die Strände ist übrigens ein tolles Gelände um mit dem Bike „im Sand zu spielen“ 😉).

Wie es uns auf unserer Weiterreise durch den Süden der Baja ergeht, folgt in unserem März-Bericht.

Bis dahin Euch alles Gute von den

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