Von Vancouver (British Columbia) nach Arizona (Petrified Forest/Painted Desert)
Wir entschlossen uns, nicht über Kalifornien zu fahren, da wir Beide 1995 schon dort waren und so schöne Erinnerungen haben, dass man nicht nochmals hin sollte, um sich diese zu bewahren 😉.
So gingen wir in Vancouver-Abbotsford über die Grenze in die USA um die Route über Washington, Oregon, Idaho, Utah, Arizona zu nehmen. Der Grenzübertritt war entspannt und die Zöllner sehr freundlich. Wir bekamen 3 Monate Aufenthaltsgenehmigung und fuhren noch bis Lynden, einer holländischen Gründung von 1874, wo wir auf der hübsch gelegenen Farm von Lisa und Glen auf dem Feld bei den Kühen übernachteten. Das einzige, was wir am nächsten Morgen gebraucht hätten, wäre ein bisschen Wasser für die Tanks gewesen. Als Lisa aber tatsächlich 15 $ dafür wollte, fuhren wir weiter. (Anmerkung Chris: Wie schön war Kanada, da war Wasser noch umsonst 😉) In Lynden füllten wir den Kühlschrank wieder auf und kauften eine neue Telefonkarte für die USA. Ohne Internet ist man echt aufgeschmissen! Wir fanden eine super schöne Strecke durch ein liebliches Tal nach Sedro-Wolley. Dort durften wir auf dem Parkplatz der „christian fellowship“ kostenlos übernachten. Am nächsten Morgen irrten wir durch die Stadt auf der Suche nach einer LKW-Werkstatt, die unsere Radschrauben nachziehen konnte (der fleißige Leser erinnert sich, dass wir unsere Reifen in Vancouver von vorne nach hinten wechselten, damit sie sich gleichmäßig abfahren). Aber keine Werkstatt hatte den großen Drehmoment-Schlüssel, der dafür notwendig war. Erst bei „Red`s 24 hr“ wurden wir fündig und uns schnell und gut geholfen! (Anmerkung Chris: Natürlich können wir die Schrauben anziehen, das Werkzeug haben wir, allerdings nicht auf die vorgeschriebenen 450 Newton-Meter / 325 Foot-Pounds).
Über Monroe fuhren wir nach Sultan (lustige Namen für Städte 😊). Aufgrund der super schwarzen Wolken im Gebirge entschlossen wir uns in Sultan zu übernachten. Aber es ist in den USA gar nicht so leicht etwas zu finden! Wir durften dann bei „Reilly Auto Parts“ bleiben. Lag zwar am Highway 2 und die Bahnlinie führte direkt daran entlang – aber das waren wir ja schon gewohnt 😉! Dave von der Firma Reilly Auto Parts erzählte uns, dass der Highway 2 nach ca. 25 mi wegen eines 30 mi entfernten schweren Waldbrands gesperrt wurde ☹. Das war richtig blöd, denn wir wollten nach Leavenworth, Washington. Dort findet jedes Jahr das Oktoberfest statt (ein Tipp von Darcy) und Chrisi freute sich schon seit Tagen auf eine richtige Maß Bier! Leavenworth würde auch aussehen wie ein bayrisches Dorf, wurde uns berichtet.
Neuer Tag – neues Glück 😊! Der Highway 2 wurde wieder geöffnet! Wir fuhren über den Stevens Pass (1.253 m) nach Leavenworth um dort zu erfahren, dass das Oktoberfest wegen Protesten mancher Einwohner und nach Abstimmung nach Wenatchee (30 mi weiter östlich) verlegt worden sei. Und für alle, die bereits in Leavenworth Hotelzimmer reserviert hätten, gäbe es einen Shuttlebus dorthin. Wie wir dann aber doch noch später erlebten, wurde dieser Beschluss kurzfristig wieder abgeändert und das Oktoberfest fand doch noch in Leavenworth statt (aber in Wenatchee auch!). Wenn man allerdings schon seine Häuser im alpenländischen Stil (so ungefähr) erbaut und so eine entsprechende Atmosphäre schafft, wäre man doch auch mehr als ungeschickt, wenn man „sein“ Oktoberfest aus der Hand geben würde und in eine Halle 30 mi weit weg verlegt, wo andere damit sehr viel Geld verdienen!! Wir wunderten uns sehr über die Sicherheitsvorkehrungen, bevor man zum einen den draußen liegenden Festplatz, als auch das Festzelt selbst betreten durfte, aber in Washington darf jeder eine Waffe tragen und insofern war es vielleicht sogar beruhigend! Zuerst waren wir im „Sausages Garden“ und Chrisi durfte seine erste Münchner Hofbräu Maß trinken, die nach seiner Aussage auch ziemlich ähnlich schmeckte 😉! Danach waren wir im STEIN (keine Ahnung warum die Amerikaner die Glas-Maß so nennen), wo aus 55 Zapfhahnen verschiedene Biersorten kamen. Das Besondere an Kanada und USA ist, dass man -wenn man sich nicht entscheiden kann- jede Menge kleine Schnapsgläschen voll mit Biersorten probieren darf 😊!! (Anmerkung Chris: eine tolle Idee, vor allem bei 55 Sorten 😊). Da die Band im STEIN so schlecht war, gingen wir doch noch ins Festzelt (kostet Eintritt, aber als Deutsche konnten wir den Preis „wegdiskutieren“ 😉). Dort war eine super Stimmung und eine Partyband spielte Klassik-Rock-Musik! (Anmerkung Chris: Die Volksmusik haben wir Gott sei Dank versäumt 😊). Auf der Tanzfläche lernten wir Andreas und Julie kennen. Andreas, ursprünglich aus Paderborn, sprach Deutsch! Beide leben in San Franzisco und reisen sehr viel. Trotz bester Laune der Festbesucher war um 23.10 Uhr Ende, die Band packte zusammen und das Zelt leerte sich schnell. Wir (Andreas, Julie, Chrisi und ich) standen noch ewig auf der Straße, redeten und bekamen gute Reisetipps von den Beiden! Auf dem Heimweg sprangen 8 Rehe über die völlig ausgestorbene Straße, was mich zu Tode erschreckte, denn sie hatten die Farbe von Berglöwen! Als wir bei Muddy eintrafen, war es bereits 01.15 Uhr nachts.


























Am nächsten Morgen roch es wieder sehr nach Waldbrand und die ganzen Gebirgsketten waren im Dunst. Wir entschlossen uns weiterzufahren, aber die ursprüngliche Route zu ändern. Wenatchee ist die „Hauptstadt der Äpfel“ und wir waren neugierig auf das dortige Oktoberfestgelände 😊! Obwohl uns am Tag zuvor Andreas und Julie berichteten, dass dort überhaupt keine Stimmung war und sie deshalb wieder nach Leavenworth zurückfuhren. Leider versank Wenatchee im Verkehr und das kleine Festgelände war mehr als traurig. Wenigstens gab es Downtown ein paar hübsche historische Gebäude. Wir fuhren weiter in östlicher Richtung (Quincy) und fanden am Columbia River einen traumhaft schönen Campground. Die Campingplatzleitung war sehr freundlich und gleichzeitig auch die „Mom von Kevin“, meinem Traumhund 😊! Dort -im Canyon des Columbia River- (so erzählte uns Kevin`s Mom) wurde der neue/aktuelle „Top-Gun“-Film gedreht. Am nächsten Tag fuhren wir den Columbia River entlang. Es gab überall Apfelplantagen und Erntevorbereitungen. Wir übernachteten (ganz alleine) am Jackson Creek Fish Camp und hatten eine schlechte Nacht ☹! Erst gab es Getrampel und Schläge auf das Dach. Dann war ein Kommen und Gehen auf dem Day-use-Parkplatz gegenüber, der nur bis 22.00 Uhr genutzt werden darf. Nicht definierbare Schläge auf den Shelter, Musik, Gelächter, Zigaretten und Cannabis-Geruch, inkl. Kratzen an der Motorradplane und ein lautes „Peng“, wie wenn ein Zurrgurt durchgeschnitten würde … wir packten sämtliche Verteidigungswaffen aus, lagen die ganze Nacht auf der Lauer und machten kein Auge zu. Der Höhepunkt war um 04.30 Uhr morgens, als nochmals ein Fahrzeug kam, alle Plätze abfuhr, auch die Day-use-Area. Aufgrund der langsamen Fahrweise gingen wir davon aus, dass es ein Rancher oder Security war. Am nächsten Tag war ein Fahrtag und wir kamen bis Walla Walla. Um 18.30 Uhr hatte es noch herrliche 25 Grad 😊! Da der dortige Campingplatz für nichts 57 $ wollte, übernachteten wir -mal wieder- auf einem Walmart-Parkplatz.









Wir waren nun schon über 12.000 km gefahren und Muddy brauchte dringend einen Ölwechsel. Wir suchten halb Pendleton nach einer LKW-Werkstatt ab und landeten schließlich bei „Premium Tire & Lube Inc.“. Dort wurde uns gleich eine hohe Box in der Werkstatt zugewiesen und wir kamen sofort dran. Der Ölwechsel ging schnell und professionell über die Bühne 😊! Nur der Wechsel des Ölfilters machte Probleme. Wir hatten zwar eine Liste aus Deutschland dabei mit eventuell auch noch passenden Ersatzteilen für Muddy (für Baujahr 1989 sind Originalteile nicht mehr so leicht zu bekommen), aber kein Filter passte. Mit viel Geduld fanden die Mitarbeiter aber dann doch noch das passende Teil (bei Napa, der es auch prompt anlieferte). Wir freuten uns alle sehr 😊! Da der Walmart eine Übernachtung verbot, fuhren wir nochmals zum Premium Tire & Lube und durften dort sogar übernachten. Die Mitarbeiter waren so freundlich und hilfsbereit, dass wir es gar nicht fassen konnten. Hätten wir es gebraucht, hätte man uns sogar noch mit Wasser und Strom versorgt! Die Bahnlinie fuhr -mal wieder- 10 Meter an unserem Stellplatz vorbei und die Gleise waren viel befahren, auch bei Nacht, aber das waren wir ja schon gewohnt! (Anmerkung Chris: mein Lieblings- Mitarbeiter war Gunnar. Er besuchte uns abends noch, zeigte uns sein Finger-Skateboard, ein paar Tricks damit und wollte uns sogar für den nächsten Abend zum Essen einladen. Echt netter, ganz herzlicher Typ!!)
Über einige kleine Pässe fuhren wir am nächsten Morgen weiter. Bei 30 Grad war es lustig zu lesen, dass der Seitenstreifen für das Anbringen der Schneeketten benutzt werden darf! Durch ganz viel weites Farmland ging es dann nach Baker City (Oregon), wo wir für zahllose Erledigungen (inkl. der Aktualisierung der Webseite) einen Campingplatz suchten (das leidige Internet-Thema!). Die Campingplatzleitung des A-Frame RV Parks war sehr nett und hilfsbereit. Außerdem hatte sie 15 Hühner und wir aßen die frischesten und leckersten Eier EVER 😊! Sehr ausgiebig schauten wir uns Baker City an. Die Stadt blühte 1860 beim ersten Goldrausch und zwischen 1890 und 1910 beim zweiten Goldrausch richtig auf! Neben guten Restaurants und einem Opernhaus gab es zahllose Spielhallen, Saloons, Tanzhallen und Bordelle, die 24 Stunden geöffnet hatten. Die Heilsarmee spielte jede Nacht hoffend, dass sie noch ein paar Seelen retten konnte 😉! Kinder und feine Damen mieden den Block! Nachdem wir den ganzen historischen Bezirk abgelaufen hatten, fuhren wir weiter nach Ontario (natürlich in Oregon 😉). Viel weiter kamen wir aber doch nicht mehr, weil die Zeit wieder eine Stunde vorgestellt wurde, auf die Mountain Time. Das hieß, es war bereits eine Stunde später, als auf meiner Uhr (8 Stunden minus MEZ). Beim Walmart in Ontario stellte uns die Dame vom Customer Service frei, ob wir auf dem Parkplatz übernachten wollten. Irgendwie durfte sie es nicht verbieten, konnte es aber auch nicht erlauben. Wir entschlossen uns zu bleiben, zumal noch weitere 5 Fahrzeuge um uns rum standen. Wir gingen noch einkaufen und hatten gerade alles verstaut, als das Management (eine Frau und ein Mann) zu uns kamen und meinten, wir müssten wegfahren, andernfalls würden wir abgeschleppt werden ☹! Mittlerweile war es schon stockdunkel. Wie herrlich waren da die Zeiten in Kanada! Dort durften wir auf jedem Walmart-Parkplatz übernachten. Angeblich wurden durch die Corona-Krise viele Menschen in den USA arbeitslos und leben nun in ihren PKWs oder altersschwachen Wohnwägen und da hat man wohl Angst, dass der Walmart-Parkplatz zum Hauptwohnsitz wird. Keine Ahnung! Manche erzählen auch, dass der Grund und Boden in den USA nicht dem Walmart gehört und sie (das Walmart-Management) es deshalb nicht mehr erlauben dürfen.
Wir machten den Shelter wieder fahrtauglich (es darf nichts rumliegen, weil alles beim Fahren durcheinander, raus und runter fällt) und fuhren zum LKW-Parkplatz an einer großen Tankstelle am Highway und neben dem Cannabis-Laden (auch in den USA legal!). So viele riesige Trucks, die eng an eng parkten (und ihre Generatoren/Motoren laufen ließen), hatten wir noch nie gesehen. Wir fanden keinen Platz und selbst, wenn wir einen gefunden hätten, hätten wir ihn nicht genommen, denn die LKW-Fahrer sind wirklich arm dran. Überall (auch in Deutschland) gibt es Durchfahr- und Übernachtungsverbote für sie. Da konnten und wollten wir ihnen nicht auch noch den wertvollen Platz wegnehmen. In tiefster Dunkelheit fuhren wir zum „Traktor Supply“. Dort hatten wir schon Stunden vorher die Genehmigung erhalten, wollten aber noch einkaufen und den ganzen Weg vom Walmart nicht wieder zurückfahren. JA! Hinterher ist man immer schlauer!












Ein Fahrtag brachte uns nach Hagerman, Idaho. Es war nicht leicht, einen Übernachtungsplatz zu finden. Campingplätze sind (unverschämt) teuer und wir brauchen auch keinen. Aber frei stehen ist echt ein Problem! Wir fanden gegenüber dem Rustic Edge Campingplatz unter Apfelbäumen (gehören den Campingplatzbesitzern) einen hübschen Stellplatz. (Anmerkung Chris: Normalerweise darf man auf BLM-Land (Public-Land) frei stehen. Unsere Erfahrungen sind aber, dass das Land häufig nicht mehr „public“ ist und man auch dort für die Übernachtung bezahlen muss. Also am besten, Privatleute fragen oder sich ganz in der Natur verstecken 😉) (Anmerkung Simone: Es gibt auch viele Schilder in den Gärten: Public Land in Public Hand!)
Im Gebiet des Snake Rivers gibt es den „Thousand Springs State Park“. Dort wanderten wir zuerst den „Earl M. Hardy Box Canyon Springs“ entlang. Einen wunderschönen Canyon mit Wasserfall. Die Quelle sprudelt in einer Minute 681.400 Liter Wasser an die Oberfläche. Zu „Ritter Island“ führte eine steile Straße bergab zu einem tollen zweifachen Wasserfall und einem kleinen Walk.
Eigentlich schließt der State Park um 22.00 Uhr. Die Straße entlang des Canyons mit weiteren Sehenswürdigkeiten wurde aber bereits schon um 16.00 Uhr geschlossen! Entsprechende Hinweisschilder gab es leider keine! Wenn man bedenkt, dass der Park 7 $ Eintritt kostet, könnte man doch solch eine Info am Eingang erwarten. Das Eingangshäuschen war übrigens immer leer! Die „Fee“ musste mit Hilfe von Kuverts selbst entrichtet werden und ein zusätzliches Papier kommt hinter die Windschutzscheibe. Geärgert hat uns die geschlossene Straße vor allem deshalb, weil sich am Ende der Malad Gorge noch Wagenspuren des Oregon-Trecks von 1849 befinden sollen.
Übrigens: die Malad Gorge kam zu ihrem Namen, weil französische Trapper in ihr einen Biber aßen. Danach ging es ihnen schlecht und weil sie sich auf französisch „malade“ fühlten, heißt die Gorge bis heute so. Weiter nördlich befindet sich der „Malheur River“. Er bekam seinen Namen ebenfalls von franz./kanadischen Trappern, weil ihre Biberfelle dort von Indianern gestohlen wurden 😊!
Weiter ging es nach Twin Falls (Idaho). Bekannt ist die Stadt auch wegen der I. B. Perrine Brücke. Auf ihr ist Base Jumping offiziell erlaubt. Es gibt wohl nicht viele Locations in den USA, wo dies ausdrücklich genehmigt ist. Beeindruckende 148 m geht es in die Tiefe! Für die Base Jumper aber hoffentlich den beeindruckenden Snake River Canyon entlang. Wir wanderten zu den Schoschonen-Falls. Sie gelten als die Niagara-Fälle des Westens. Leider waren sie so gestaut, dass sie nicht mit voller Wucht und Kraft in die Tiefe stürzten. Dennoch sehr schön! 2.6 mi weiter steht noch die Rampe, von der sich Evel Knievel am 08.09.1974 mit einer Rakete auf die andere Flussseite katapultieren wollte. Er schaffte es zwar nicht, überlebte aber den Stunt. Lustig, dass mir Chrisi immer von seinem Evel-Knievel-Spielzeug erzählte, das er als Kind hatte. Das Kunststoff-Männchen auf dem Motorrad wurde aufgezogen und sprang über Gegenstände 😊! (Anmerkung Chris: und fuhr auf dem Hinterrad 😉)





























Da wir über eine ziemlich üble Wellblechpiste über Oakley auf der falschen Parkseite in den „City of Rocks National Reserve“ einfuhren, mussten wir in Almo außerhalb des Parks übernachten. Im Visitorcenter holten wir uns am nächsten Morgen eine Wanderkarte und Infos, welche Campsites eventl. noch frei sein könnten. City of Rocks gilt als ein Hot Spot für Freeclimbing! Entsprechend stark war der Park besucht. Wir machten eine herrliche vierstündige Wanderung. Ich vermisste beim Indian Summer in Idaho zwar die weinroten und blutroten Blätter, aber die leuchtend gelben sind auch wunderschön! Und unser Übernachtungsplatz unter 100 Sternen war es sowieso! Leider wurde es nachts (für mich) nun schon ziemlich kalt ☹!
Sehr interessant fanden wir den Register Rock (ebenfalls im City of the Rocks)! Auf ihm haben sich die Menschen mit Schmierfett (hält tatsächlich bis heute!) verewigt, die am California Trail ab 1840 teilgenommen haben. Insgesamt nutzten diesen Trail ca. 250.000 Siedler und Goldsucher auf dem Weg nach Kalifornien. Der Trail hatte zahlreiche Abzweigungen und umfasste eine Gesamtlänge von über 8.000 km. Außerdem gab es noch (wie erwähnt) den Oregon Trail und den Mormonen Trail, der allerdings in Salt Lake City endete. Unsere Reise Gott sei Dank noch nicht und so überschritten wir auf unserer Weiterfahrt noch am gleichen Tag die „Grenze“ zu Utah! Wir fanden in Tremonton am Highway ein Übernachtungsplätzchen hinter einer Tankstelle. Nachts wurde es auf dem Parkplatz immer noch voller und voller und somit auch laut, denn die LKWs lassen (wie schon erwähnt) die ganze Nacht Motoren/Generatoren laufen. Entweder um die Fracht zu kühlen, ihre Kabinen zu heizen oder zu kühlen oder vielleicht um fernzusehen?!? Nach schlechter Nacht fuhren wir weiter durch den Cache Park und eine mega schöne Berglandschaft (höchster Punkt: 2.100 m). Leider dort für den Indian Summer zwei Wochen zu spät. Das bunte Laub befand sich bereits auf dem Boden. Wir kamen zum Bear Lake, einem sehr großen See, den sich Idaho und Utah teilen. In Garden City direkt am Bear Lake war „Nach-Nachsaison“ und fast alles geschlossen und verrammelt. Wir fuhren durch grandiose Landschaft bis Randolph (liegt auf 1.917 m) weiter, einer 900-Seelen-Gemeinde, schon sehr nahe an Wyoming. Ganz viele Farmen und Weideland mit Bullen, Kühen, Kälbern und Pferden bestimmten das Bild.
Nach einer kleinen Reparatur am Durchstieg und einem langen Telefonat mit Zuhause fuhren wir spät los. Leider suchten wir in Evanston, Wyoming ziemlich lange die „150 South“, die wir unbedingt fahren wollten. Wir hassen die großen Highways! Als wir die Straße dann endlich gefunden hatten, fuhren wir durch eine grandiose Landschaft mit Wald in herrlichen Herbstfarben, dem Wasatch-Cache National Forest (wieder in Utah). Der höchste Pass, den Muddy bezwingen musste, befand sich auf 3.200 m! Durch den Wasatch-Cache National Forest führt eine herrliche Straße in einem riesen großen Bogen um Salt Lake City herum. Denn durch Salt Lake City geht eine 12-spurige Autobahn, die man -so hatte man uns erzählt- am besten morgens um 03.00 Uhr durchfahren sollte, um nicht den ganzen Tag im Stau zu stehen.
Durch den Uinta Forest Nationalpark ging es ebenfalls durch ein liebliches Tal sowie den Ashley National Forest Park (Muddy musste wieder auf 3.000 m hochkraxeln) nach Price, Utah. Noch nie habe ich so viele Pferde gesehen! Alle (wirklich alle!) Männer tragen Cowboyhüte, Hemden und Cowboystiefel oder Boots. Die kleinen Jungs haben so große Cowboy-Hüte auf, dass man denkt, sie werden da nie reinwachsen! Übrigens: In dieser Gegend (Price/Helper/Castle Dale) trieb 1897 Butch Cassidy und seine Bande ihr Unwesen.
































































Auf dem Walmartplatz in Price hatten wir ein seltsames Erlebnis! Direkt neben uns (auf dem ansonsten leeren Parkplatz) parkte ein Pickup (Auto). Der Fahrer hatte von 00.30 Uhr bis 03.00 Uhr morgens den Motor und das Licht an! Fanden wir sehr merkwürdig! (Anmerkung Chris: ist einfach scheiße, wenn man davon ausgehen muss, dass so ein Idiot eine Knarre hat und man ihn nicht mal mitten in der Nacht fragen kann warum er a) einem so auf die Pelle rückt und b) er die halbe Nacht seine Karre laufen lässt ☹).
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Moab. Endlich sahen wir rote Erde und rote Felsformationen. So hatte ich mir immer ganz Utah vorgestellt! Im Visitorcenter in Moab erhielten wir viele Infos. Campingplätze sind sehr teuer (zwischen 50 und 100 $). Aber es gibt „Public Showers“ (zwischen 4 und 8 $ pro Nase) bei verschiedenen Campgrounds und eine Tankstelle in Moab (Maverick) bietet kostenlos Trinkwasser zum Auffüllen der Tanks an (seufz: es waren riesen Auto-/Trailer-Schlangen vor dem Hahn!). Da wir dringend Haare schneiden, duschen und Wäsche waschen mussten, entschieden wir uns ausnahmsweise für einen Campingplatz. Er lag außerhalb von Moab und war der günstigste weit und breit. Und bis wir jede Einzelleistung extra bezahlten, rechnete es sich.
Auf dem Campground lernten wir morgens noch Karl aus Deutschland (lebt aber seit Jahren in den USA und Mexiko) kennen. Er kam zufällig am Platz vorbei und blieb wegen Muddy stehen. Karl lebt mit seiner mexikanischen Ehefrau und seinem Sohn 1,5 Stunden von Moab entfernt in den Bergen und gab uns noch zahlreiche Routentipps, auch für Mexiko.
Am Parkeingang des Arches Nationalparks kauften wir uns den Annual Pass (Jahrespass für alle amerikanischen Nationalparks) und fuhren durch den gesamten Park erst mal zum „Devil`s Garden Trailhead“. Parkplatz ist sehr rar im Park, deshalb hat es der „early bird“ leichter 😊 (dazu gehören wir im Normalfall leider nicht 😉)! Wir machten eine ca. 12 km lange Wanderung zum Tunnel Arch, Pine Tree Arch, Double O Arch, Navajo Arch, Partition Arch und zur Landscape Arch (bis dahin meine Lieblings-Arch!). Danach fuhren wir zur Skyline Arch und dann zum Devil`s Garden Campground, dem einzigen im ganzen Park! Natürlich war er komplett ausgebucht! Dort lernten wir ein schweizer und ein deutsches Ehepaar (Gunnar und Tanja) kennen. Haben ähnliche Fahrzeuge wie wir und erzählten uns, dass sie Nummer 9 auf der Warteliste (!) waren und schon gar nicht mehr daran glaubten, eine Campsite zu bekommen. (Anmerkung Chris: na ja, es waren auch LKW´s, aber der Ausbau von Profis und die Fahrzeuge neuer). Wir fuhren weiter und machten noch einen Abstecher (und eine 3 km Wanderung) zum Broken Arch und den Anfang der Sand Dune Arch-Wanderung. Über den Balance Rock fuhren wir wieder aus dem Park; es wurde schon dunkel!













































Am nächsten Morgen war der Park für 3 – 5 Stunden wegen Überfüllung geschlossen ☹! Wir brauchten einen Plan B! So fuhren wir die sehr schöne # 128 am Colorado River durch „seinen“ traumhaft schönen Canyon mit dunkelroten Felsen entlang. Die Straße war so schmal, dass wir Angst hatten, dass Muddy hängen bleiben könnte. (Anmerkung Chris: o. k. es gab ein paar Überhänge wo wir uns bei der Höhe nicht ganz sicher waren 😉). Unser Ziel war die Red Cliff Ranch mit angeschlossener Lodge. Dort gibt es das „Moab Museum of Film and Western Heritage“. Viele große Filme und berühmte Western (Rio Grande, Easy Rider, Indiana Jones, Thelma and Louise, Back to the Future III, Geronimo, Forrest Gump, Mission Impossible II, Star Trek, The Lone Ranger, Transformers 4, 127 Hours, etc.) wurden hier gedreht! Es ist nur ein sehr kleines Museum mit vielen Bildern (auch der Stuntfrauen und Stuntmänner) und ein paar Requisiten. Auf einem großen Monitor liefen in Endlos-Schleife Ausschnitte aller Klassiker, unterbrochen von Interviews. Und was mir noch nie auffiel, aber dort sofort, war, dass es immer die gleiche Felsformation und die gleiche Stelle im Colorado River war, die in den Filmen auftauchte 😉!! Weiter im Tal kamen wir am Drehort des neusten Films von Kevin Costner vorbei (Karl`s Frau spielte in dem Film eine Indianerin). War aber alles abgesperrt, nur 3 riesige Containeranhänger, ein rundes großes Zelt und 3 Beleuchtungsständer standen noch rum. Glaube, die Security langweilte sich sehr!


















Auch am nächsten Tag war der Arches NP schon wieder wegen Überfüllung geschlossen ☹! Im Nachhinein vielleicht ein Glücksfall, denn so fuhren wir die landschaftlich wunderschöne # 279 entlang, an steil aufragenden rot-schwarzen Felsen mit vielen Kletterern. Der Colorado River hat hier ganze Arbeit geleistet und über Jahrmillionen einen tiefen Canyon „gefräst“. Auch hier waren die Parkplätze sehr voll, aber wir fanden einen und wanderten zur traumhaft schönen Corona Arch (wirklich keine Ahnung, warum die so heißt?!?). Es gab Leitern, Klettersteige und Drahtseile für die steilen Passagen. Aber die Belohnung zum Schluss, der beeindruckende Steinbogen, war einfach grandios (nun habe ich neben der Landscape-Arch noch eine Lieblings-Arch 😊!).
In dieser Gegend gibt es 200 Millionen Jahre alte Dinosaurier Fußspuren (Abdrücke). Zu zwei davon wanderten wir hoch. Sehr beeindruckend und auch ein bisschen gruslig!

























Am Abend gab es tatsächlich Regen, nachts Gewitter (!) und dann Sturm und noch viel mehr Regen auf dem Big Bend Campground am Colorado River. Bei der Abfahrt vom Stellplatz (auf dem Weg runter nach Moab) fing es an, leicht zu schneien! Auf dem weiteren Weg stürzten Wasserfälle die roten Felsen hinunter in den Colorado River, der nicht mehr grün, sondern schon rot war. Bis zu unserem nächsten Ziel, dem Canyonland Nationalpark, war es eine Höllenfahrt durch Schneesturm und Nebel! Dennoch trafen wir uns am (bereits geschlossenen Visitorcenter) im Canyonland NP mit Karl und Argila wegen weiteren Tipps für Mexiko. Die Beiden fuhren extra wegen uns 1,5 Stunden in den Park (und spät abends wieder zurück)! Vielen Dank an Euch Beide! (Anmerkung Chris: vielleicht sehen wir uns ja doch in Mexiko, wenn wir auf Eurem Grundstück campen 😊).
….. Die Webasto-Standheizung funktioniert nicht! Und das bei diesem Shit-Wetter ☹!
Am nächsten Tag gab es keinen Schnee mehr, aber es war frisch! Auf einer kleinen Offroadstrecke fuhren wir zum Elefant Hill Parkplatz und machten von dort aus eine ca. 15 km lange Wanderung zum Chesler Park, bei der es immer hoch und runter ging. War wirklich wunderschön und eine ganz tolle Landschaft! Allerdings graute mir vor der Nacht mit -2 Grad ☹!





























Nach einer eiskalten Nacht (früh morgens waschen mit Gebirgswasser!) machten wir die „Slickrock“ Wanderung, dann den „Pothole Point“ (hä, wo sind die?), „Cave Spring“ (mit einem alten Cowboy-Camp und von Indianern benutzte und bemalte Höhlen, inkl. einer Quelle). Nach den „Roadside Ruins“ verließen wir den Park und wollten am Hamburger Rock Campground (weiß nicht, warum der „Rock“ so heißt. Sah nicht wie ein Hamburger aus!) noch eine Nacht verbringen. War aber ziemlich voll und eng. So fuhren wir zum Superbowl Campground (wer vergibt bloß all die Namen?!?) und blieben dort. War ein sehr schöner Platz mit vielen Zelten von Kletterern. Unsere Camp-Nachbarn waren aus Garmisch und taten uns echt leid in ihrem Zelt! Es wehte tagsüber schon ein kalter Wind, aber nachts war es wirklich EISKALT (tat mir selbst auch ein bisschen leid, denn unsere Heizung funktionierte ja auch nicht mehr! Zuhause ging noch alles! Chrisi hatte mittlerweile einiges probiert, die Pumpe machte ihren Job, aber offensichtlich kam es zu keiner Zündung).
Wir verließen den wunderschönen Canyonland NP in südlicher Richtung und genossen das sagenhaft schöne Tal in der Sonne, welches wir nur im Schneesturm kannten. Viele Amerikaner haben uns erzählt, dass der Canyonland NP zu ihren Lieblings-Nationalparks zählt. Über Monticello fuhren wir nach Blanding um von dort Richtung „Valley of the Gods“ abzubiegen.











Der Versuch, in Blanding unsere Telefonkarte zu verlängern scheiterte. Ebenso die Suche nach einem Mechaniker für die Standheizung ☹! Vermutlich kam bei der nicht geglückten Reparatur des Dieselkochers (ebenfalls von Webasto!) in Winnipeg (Kanada) Luft in die kleinen Dieselleitungen. Bei diesen beiden „to do´s“ sind Anlaufstellen in nördlicher und/oder südlicher Richtung meilenweit entfernt! (Anmerkung Chris: ich glaube eher, dass unser kleiner Dieseltank „veralgt“ ist und somit die dünnen Dieselleitungen verstopft! Ergo: erst mal Tank reinigen, dann Leitungen durchblasen und dann das Ganze nochmal versuchen ☹). Da es sehr kalt wurde und vor allem nachts um die -3 Grad hatte, kauften wir (auf sanften Druck meinerseits 😉) beim ACE Hardwareshop einen „Gaz Buddy“, eine Art Campingheizung mit Propangas-Fläschchen (reicht gerade mal um die 6 Stunden ☹). Kosten einer Flasche zwischen 7 $ für eine oder manchmal 10 $ für Zwei (mit viel Glück im Walmart). Mister Heater ist leider nicht regelbar und man muss zwei Fenster öffnen, damit man nicht erstickt ☹! Aber alles besser, als frieren (sag ich 😉). (Anmerkung Chris: „jetzt is gut“! Wir haben auch noch unsere Stromheizung (ECO 2000) und wenn wir fahren und genug Strom haben, sind wir auch ohne Dieselheizung bestens aufgestellt! O. k. wir haben nur kaltes Wasser, für Simone eine Katastrophe 😉).
Wir fuhren weiter über „Butler Wash Ruins“ und die „Mule Canyon Ruins“ (Pueblo-Ausgrabungen von ca. 1.200 n. Chr.) und die # 261 bis zum „Moki Dugway“. Ein „Dugway“ ist eine Straße oder ein Trail entlang einer Bergseite, das heißt bergabwärts fährt man ziemlich am Abgrund entlang. Da es sehr stark windete und Muddy eigentlich den Warnschildern zufolge zu hoch, zu schwer und zu breit war, fuhren wir die # 261 wieder zurück und verbrachten die Nacht hoch oben auf dem Berg, wo wir sowieso kein Netz gehabt hätten (egal also, dass wir keine Telefonkarte verlängern konnten). Aber Gott sei Dank hatten wir ja nun den Gaz-Buddy 😊!
Der sehr frühe kalte Morgen begann gleich mit ACTION! Das Panel der Heizung blinkte wie verrückt und die Pumpe (der Heizung) arbeitete fleißig. Offensichtlich war es in der Nacht -auf über 2.000 m Höhe) SO kalt gewesen, dass die Heizungspumpe selbstständig die 11 Liter aus dem Boiler (in der Heizung) pumpte, damit dieser nicht einfror. Wir hofften, dass sich die Pfütze unter uns nicht in Eis verwandelte! Wie und wo konnten wir unsere Heizung reparieren lassen? Wir fuhren über das Städtchen Bluff auf die # 242, eine sehr anspruchsvolle Offroadpiste (endlich ein „Spielplatz“ für Chrisi 😉; aber er fuhr die 17 mi wirklich sehr souverän!). Die # 242 führt durch das gesamte „Valley of the Gods“, eine ganz atemberaubende Landschaft! Wunderschön!
Am Ende des Tages fuhren wir in den Goosenecks State Park (der San Juan River hat den Canyon in 300 Millionen Jahren in den Sandstein gearbeitet und mäandert beeindruckend schön darin). Wir blieben über Nacht und standen ganz vorne an der Abbruchkante!




























Der nächste Tag sollte uns zu einem der Höhepunkte jeder USA-Reise bringen, dem Monument Valley (Arizona), welches von den Navajo alleine verwaltet wird. Schilder an der Straße wiesen darauf hin, dass „Navajo-Law“ gilt, was auch immer das heißen mochte. Vermutlich, dass sich Ausländer an die Richtgeschwindigkeit halten müssen!
Einige berühmte Filme (Spiel mir das Lied vom Tod, Forrest Gump, Teufelshauptmann mit John Wayne etc.) wurden hier gedreht. Manch einem/einer kommt sicher ein bestimmtes Bild in unserer Galerie bekannt vor. Es ist eine Szene aus Forest Gump.
Einmal das Monument Valley sehen, war schon immer mein Traum und stand auf meiner „bucket list“ (wie Kanadier und Amerikaner zu sagen pflegen) ganz oben. Und es ist auch wirklich gigantisch! ABER, den 17 mi Loop durften wir mit Muddy nicht fahren, weil er angeblich zu schwer war bzw. Offroadreifen hat, so dass er die Straße durch den Park hätte beschädigen können. Stattdessen bot man uns an, doch eine geführte Tour mit einem Einheimischen zu buchen, wo man in größeren Gruppen in einem offenen „Safari-Jeep“ durch den Park gefahren wird. Das kam uns schon ein bisschen „geschäftstüchtig“ vor! Und zu teuer war es sowieso, so dass wir mit dem Motorrad die Piste fahren wollten. Aber auch das ist verboten: keine Motorräder! Völlig genervt entschlossen wir uns dann wenigstens noch zur „Wildcat-Wanderung“ (ca. 7 km) um den angeblich berühmtesten Felsen von Monument Valley zu umrunden, denn den Eintritt von 16 $ hatten wir schon bezahlt. Der Trail mit den verschiedenen Aussichten war dann wirklich sehr schön (oder wie Chrisi ins Gäste-Buch unter Bemerkungen schrieb „sauguat!“). In diese Liste musste man sich eintragen mit Beginn und Ende-Uhrzeit, falls man verloren gehen sollte. Spaßeshalber fragten wir beim Office für den Campground und die Cabins mit Ausblick nach dem Preis für eine Nacht. Wir erhielten die Info, dass der Campingplatz bereits aufgrund der Nachsaison geschlossen sei. Und bei dem von der Dame genannten Preis von 249 $ (ohne Tax/Steuer) für die Cabins, verließen wir den „Monument Valley Navajo Tribal Park“ auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz wieder in Richtung Utah.












In Oljato (gehört zum Monument Valley, ist aber in Utah) fanden wir ein sehr schönes Plätzchen (34 $ für nichts) auf einem Campingplatz. Da das Internet ganz gut war, überlegten wir, ob wir dort unsere Webseite machen sollten. Aber das Wetter sollte sich (für uns ohne Heizung) dramatisch verschlechtern, mit viel Schnee und nächtlichen Tiefsttemperaturen von -8 Grad. Wir fragten dennoch, was eine Campsite mit Strom und Wasser kosten würde. Nachdem wir aber erfuhren, dass der Platz neben uns (weil er größer war) 90 $ ohne Tax und die weiter oben für uns passenden 67 $ inkl. Tax kosteten, entschlossen wir uns, uns schnellstens auf den Weg Richtung Süden zu machen, zumal es auf dem Weg keine großen Höhepunkte mehr gab – AUSSER dem Petrified Forest Nationalpark / Painted Desert. Wir fuhren über den Nordeingang in den Park, durchquerten ihn nur, weil er um 18.00 Uhr schloss und fanden nach dem Südeingang, also außerhalb des Parks, die Möglichkeit auf einem früheren Campingplatz kostenlos zu stehen. Wunderbar!
Der Nationalpark beinhaltet auch ein klitzekleines Teilstück der „Route 66“. Ursprünglich ging sie von Chicago, Illinois bis Los Angeles, Kalifornien. Gebaut 1926 war die „Route 66“ einer der ersten Highways der USA.
Wir mussten die Uhren wieder um eine Stunde vorstellen. Arizona hat zwar auch die Mountain Time, aber nimmt nicht am „daylight saving time“ teil. Im Gegensatz zu den Navajos im angrenzenden Reservat/Monument Valley. Schade für uns, so wurde es nun noch früher dunkel! (Anmerkung Chris: für „später“ Aufsteher wie uns immer wieder eine Aktionsverkürzung, sind halt Nachtmenschen😉).
Für den Nationalpark nahmen wir uns den ganzen Tag Zeit. Er ist ein Wüstengebiet auf dem Colorado-Plateau (1.800 m Höhe). Die Farben der Hügel- und Bergketten setzen sich aus verschiedenen Gesteinsschichten zusammen und veranlassten bereits 1540 die ersten spanischen Entdecker das Gebiet als El Desierto Pintado zu bezeichnen. Zuerst besuchten wir die „Puerco Pueblo“, eine Ausgrabung in der in ca. 100 Räumen 200 Menschen zwischen 1250 – 1380 lebten. Dann machten wir die wunderschöne Wanderung Blue Mesa, zur Agate Bridge und über den Crystal Forest und den Long Logs noch zum Agate House. Das Agate House (7 Räume) ist ein Wiederaufbau von Archäologen aus demselben Material (petrified wood), welches die Bewohner zwischen 1250 und 1380 auch dafür benutzt haben. Überhaupt: petrified wood hat uns total begeistert! Vor über 300 Millionen Jahren fielen riesige Bäume ins Grundwasser und das sich dort befindende Silica (aus Vulkanasche) verwandelte in weiteren Jahrmillionen Holz in Quarz. Den genauen Vorgang schildert aber das Bild in unserer Galerie viel besser. Das Prachtstück im Visitorcenter wurde mit einer Drahtsäge 10 Stunden zugeschnitten und 3 Monate (!) poliert! Die geologische Periode (für die Interessierten unter uns 😉) war das Triassic; für alle Kinofans: Jurassic (Park) kam erst anschließend, ist also VIEL jünger 😊!





























Am 31.10. ist HALLOWEEN – ein Tag, der sowohl in Kanada, als auch in den USA sehr ernst genommen wird. Monate im Voraus kann man schon alle möglichen Horror-Artikel kaufen und viele Häuser und sogar Wohnwägen werden entsprechend „geschmückt“. Zum Schluss noch ein paar Impressionen von unserem ganz persönlichen Halloween, bei dem mich Chrisi mit Hilfe unseres kaputten Fensterleders ganz schön das Fürchten lehrte 😉!!





Wie es uns in den USA weiter erging und wie wir die Reise fortsetzten, folgt in unserem November-Bericht.
Bis dahin Euch alles Gute von den

Hello, my husband and I saw you in the petrified forest. We were traveling from Ohio. Looking at your blog has been interesting. Continue having a safe journey.
Angie and Matt Tietsort