Von Springdale, ZION Nationalpark, Utah nach Las Vegas, Nevada
Wir entschieden uns zwei Tage im Quail Creek State Park an einem schönen Stausee zu bleiben. Etwas befremdlich war allerdings, dass aus der riesigen Canyonwand hinter uns merkwürdige Geräusche kamen und sich hin und wieder auch Steine lösten ☹!
Wenn es nicht gerade aus Eimern regnete, machten wir Spaziergänge an die Staumauer (die aber aus wettertechnischen Gründen gesperrt war) oder zum Bootssteg. Einige Amerikaner kümmerte das schlechte Wetter nicht. Sie ließen ihre Boote ins Wasser und bei manchen war es echt ein Schauspiel 😊! Oder sie mieteten sich Quads und freuten sich über die Schlammschlacht!
Als der Himmel wieder blauer wurde, machten wir uns auf Richtung Las Vegas. Dort hatten wir -nach tagelangem Suchen- einen Storage Platz für Muddy gefunden und genau in einer Woche unseren Rückflug nach Deutschland. Komischerweise war diese komplette Planung, aufgrund der Beerdigung des Schweigervaters im Januar, von Mexiko aus viel einfacher zu organisieren.
Auf der Weiterfahrt einen Übernachtungsplatz zu finden war schwierig, denn BLM-Land war stellenweise wegen des Starkregens der letzten Tage überflutet und die Campingplätze VIEL zu teuer! So fanden wir mal wieder einen kostenlosen Stellplatz beim guten, alten Cracker Barrel Restaurant an der wahnsinnig befahrenen Interstate 15 SÜD.
Nach einem sehr leckeren Frühstück beim Cracker Barrel 😉 ging es weiter auf der # 15, die durch den Virgin River Canyon führte und sehr schön war. Leider konnte Chrisi die Aussichten die sich boten nicht genießen, weil die Fahrbahn extrem eng und der Verkehr unglaublich heftig war, so dass er sich sehr konzentrieren musste☹.
Wir überquerten die „Grenze“ zu Arizona und bald darauf die von Nevada! Unser Ziel war Mesquite, weil es vermutlich einer der letzten Orte vor Las Vegas mit einer Waschmaschine war 😊(kaum zu glauben!).
Da in Nevada Glücksspiele erlaubt sind, gab es in Mesquite viele Hotels mit Casinos im Erdgeschoss und bei einem davon konnten wir auf einem Wohnmobil-Parkplatz dahinter übernachten, hatten eine Waschmaschine, einen Trockner und sogar Duschen 😊!
Zu unserem Glück wurde uns eine Stunde „geschenkt“, weil sich die Mountain Time in die Pacific Time änderte: Deutschland war uns nun wieder neun Stunden voraus.
Wir machten einen halben Tag „Urlaub“, legten uns an den Hotel Pool und schlürften zwei Cocktails (einer davon ohne Alkohol 😉 – ihr dürft nur einmal raten, für wen!). Am Pool wurde Sicherheit ganz großgeschrieben (Amerika!). Es gab 5 Bademeisterinnen (!) auf Hochstühlen um das Schwimmbecken herum, die immer wieder die Position untereinander tauschten, damit niemand von ihnen in der Hitze vor sich hindösen konnte. (Anmerkung Chris: Wer jetzt an die Bilder von Bay Watch denkt liegt definitiv falsch, der ständige „Ringtausch“ war aber trotzdem sehr belustigend! 😉).








Weiter ging es zum Valley of Fire State Park, ca. 80 km von Las Vegas Downtown entfernt. Er sollte unsere letzte Station vor der Einlagerung und dem Heimflug werden. Und weil es so tolle Motorradstrecken gab, machten wir außerplanmäßig das Pony nochmals runter 😊.
Leider waren aufgrund einer Hitzewarnung die zwei schönsten Wanderungen gesperrt. Es war aber auch wirklich super heiß in der Mojave Wüste 😊! Tagsüber um die 43 Grad (im Schatten!) und auch nachts nicht weniger als 30 Grad (ich fands herrlich 😊!). Allerdings wusste ich noch nicht, wie ich im Backofen-Shelter meinen Rucksack packen sollte. Wegen der übergroßen Hitze konnten wir auch die Wanderung im Norden des State Parks nicht machen, was sehr schade war, denn dort wurden Teile von „Star Wars“ gedreht.
Abends gab es „Rudis Reste-Rampe“ – alle Lebensmittel mussten weg, damit wir den Kühlschrank abtauen konnten. Am ersten Abend beim Kochen nach Sonnenuntergang besuchte uns im Lichtschein der Stirnlampe ein hübscher Wüstenfuchs 😊. Wegen der Nähe zu Las Vegas bekamen wir auch sehr viel netten Besuch von deutschen Touristen.
Es gab viele weiße Eidechsen und morgens beim Frühstück bettelte ein Spatz (später die ganze Großfamilie) um Nahrung. Aber die schlimmsten Bettler waren die Squirrles, für uns irgendeine Mischung aus Eichhörnchen und Wüstenmaus. Die hatten wirklich jegliche Scheu verloren und hüpften sogar auf den Tisch. Bei einer unserer Wanderungen sahen wir Bighorn-Schafe und auf der Heimfahrt kreisten über uns drei kalifornische Kondore! Sie sind nach dem Andenkondor die zweitgrößte Art aus der Familie der Geier mit einer Flügelspannweite von bis zu 3 Metern. (Anmerkung Chris: Leider war vom Pony aus kein Schnappschuss möglich!)
Im Park gab es auch einen roten Felsen mit 4.000 Jahre alten Felszeichnungen. Besonders interessant fand ich, dass die „Schreibutensilien“ am Ort blieben, so dass jeder Mensch der an diesem Felsen vorbeikam und etwas zu sagen hatte, entsprechend weiter „malen“ konnte – eine steinalte Info-Tafel sozusagen 😉.





























Nachdem wir die Wassertanks gereinigt, das Abwasser abgelassen, die Wasserfilter ausgebaut und ebenfalls gereinigt hatten, machten wir das Pony wieder hoch. Die Fotos wurden gesichert, der Boden gewischt und die Rucksäcke gepackt. Dann ging es weiter durch den Westeingang des Valley of Fire State Park (wir wussten nun auch, warum der Park diesen Namen hat) Richtung Las Vegas und Abschied von Muddy.



Kirsten, die den Storage verwaltet, fuhr uns zum Flughafen nach Las Vegas. Er befindet sich mitten in der Stadt, so dass wir noch zu einer kleinen Besichtigungsrunde kamen. 1995 waren wir Beide schon mal in Vegas, aber es hatte sich sehr verändert! Das Circus Circus ist in die Jahre gekommen und vor dem Treasure Island Hotel werden keine Piratenschlachten mehr im Riesen-Pool veranstaltet.
Aber, wir fuhren auch am „the Sphere“ vorbei, einer kugelförmigen Mehrzweckhalle. Sie steht östlich des Venetian Resort Hotels nahe dem Las Vegas Strip.
Mit einem Durchmesser von 157 Meter und 81.300 m² Außenfläche löste The Sphere die Avicii Arena als größtes kugelförmiges Gebäude der Welt ab. 54.000 m² der Außenfläche sind mit 57,6 Mio. LEDs bestückt, die 1,2 Mio. Bildpunkte ergeben und die weltgrößte LED-Wand bilden. Nahezu die gesamte Außenfassade des Gebäudes kann mittels der LED-Verkleidung als Animationsfläche beliebig gestaltet werden. Mit diesen technischen Möglichkeiten bzw. der optischen Wandelbarkeit ist das Gebäude das erste seiner Art. Im Inneren des Kugelbaus bedeckt das weltweit erste 16K-LED-Display 15.000 m² der Innenwand. Gebaut übrigens von einer deutschen Firma! Mit modernster Technik werden zudem Windstöße oder Gerüche passend zur Show simuliert und damit die Zuschauer vollkommen in das Erlebnis eingebunden.
Die Eröffnung der Sphere war am 29. September 2023, als die Band U2 dort ihre mehrmonatige Liveshow begann. (Anmerkung Chris: Achtung Spoiler Alarm: Wir haben vor bei unserer Rückkehr im Dezember einige Tage in einem Hotel in Las Vegas zu verbringen, dann wird auch entsprechendes Bildmaterial folgen! 😊).
Mit einer ganz neuen Maschine flog uns die CONDOR planmäßig (!) nach Frankfurt und mit dreistündiger Verspätung (!) ging die Reise mit der Deutschen Bahn dann durch good old Germany weiter.
Ein paar Impressionen von dort folgen in unserem Oktober/November-Bericht.
Bis dahin Euch alles Gute von den
