Begonnen hat alles mit unseren Australienreisen, den damit verbundenen Offroad-Fahrten und den Übernachtungen im freien Gelände in unserem spartanisch ausgebauten Toyota Landcruiser, der von allen liebevoll Buschi (Buschcamper) genannt wurde (damals fand ich noch Namen für Fahrzeuge befremdlich 😉

Abseits der „normalen“ touristischen Wege und im „harten“ Gelände fühlten wir uns wohl und obendrein merkten wir, dass wir auf wenig Platz, mit sehr wenig Equipment, aber sehr viel Freiheit ein gutes, zufriedenes und schönes Leben leben können!

Unsere Offroadleidenschaft und unser Freiheitsdrang waren geweckt!

Inspiriert davon suchten wir immer häufiger Berührungspunkte zu diesem Thema.

Simone schenkte mir eine Hummerfahrt im Offroadpark Saverne (Frankreich).

Ebenso wurden wir aufmerksam auf die Abenteuer & Allrad Messe in Bad Kissingen, die wir von da an, wenn irgend möglich besuchten.

Ein Landcruiser, Jeep etc. hat viele Vorteile, was wir aus eigener Erfahrung wussten und wenn man sich vorwiegend im Freien aufhalten kann, ist er auch voll ausreichend! Wir aber wollten über längere Zeiträume, auch in kälteren Regionen unterwegs sein und in unserem Fahrzeug leben. Dafür war er für uns dann doch ein bisschen zu klein! Damals war unsere Weltreise noch kein Thema.

Irgendwann war es dann für uns klar: Wir wollen ein Expeditionsfahrzeug auf LKW-Basis!

Naiv und unerfahren wie wir waren, gingen wir auf die Suche nach so einem „Gerät“ 😉

Zuerst wollten wir uns „einen“ bauen lassen und fragten bei den „üblichen und bekannten Verdächtigen“ an.

Wir ließen uns Angebote machen und stellten fest, dass die abgegebenen Preise für uns auf gar keinen Fall bezahlbar waren! ;-(

Nächster Schritt: Gebraucht kaufen!

Wir verbrachten eine Menge Zeit auf Mobile.de und sonstigen Foren, schauten uns einige Fahrzeuge mit ernüchternden Ergebnissen an.

  • zu teuer
  • zu alt
  • zu „verratzt“
  • entspricht nicht unseren Wünschen und Ideen
  • etc. etc. etc.

Am schlimmsten waren die Fahrzeuge bei denen wir hartnäckig nachhakten wie was gebaut, verbaut, gesichert, usw. war.

Bei einem Fahrzeug war der Shelter (Wohnkabine) von einem „Nichtprofi“ verlängert worden. Auf mein Nachfragen kam heraus, dass die Kiste in dieser „Ausführung“ noch nie im Gelände unterwegs war. Bei einem anderen Fahrzeug lagen unter dem Bett und im Handschuhfach hunderte von Kabeln ungeordnet kreuz und quer. Auf mein Nachfragen welches Kabel welche Funktion hat, wusste der damalige Besitzer keine Antwort!

Nur zwei Beispiele von vielen –> UNGLAUBLICH ;-(

O.k., Erfahrungen mussten gemacht werden. Irgendwann stieß ich dann auf ein Buch, das den Selbstausbau einer Wohnkabine ziemlich gut (aber im Nachhinein als viel zu einfach) beschrieb.

Da ich mich für handwerklich geschickt hielt/halte war die Idee geboren, wir bauen uns so ein Ding selbst!

Die Suche nach einem passenden LKW (Basisfahrzeug) begann und wir reisten kreuz und quer durch Deutschland (war eine schöne Zeit, wir sahen viel und lernten eine Menge „interessante“ Typen kennen 😉)!

Im Frühling 2013 kamen wir dann nach Zapfendorf zu Klaus Hölzlein, wo wir fündig wurden.

Im Gespräch mit Klaus, der uns damals sehr kompetent beraten hat, entschieden wir uns dann für einen Allrad-LKW IVECO 110-17 mit 15.000 Kilometern und einem Dorniershelter als Wohnkabine (beide von der Bundeswehr). Der Preis passte, Klaus sicherte uns die Erledigung einiger Vorarbeiten zu, und ermöglichte es uns Arbeiten Vorort durchzuführen, um die Kosten weiter zu reduzieren.

Es ging los!!!

Der LKW war gekauft, wir feierten, köpften die erste Flasche Sekt und begannen mit der Planung.

Im Sommer 2013 fuhren wir für unsere ersten Arbeiten nach Zapfendorf. Dort war unser LKW und Shelter stationiert, um die Basics wie Rahmen, Motorradbühne, Kran, Reifen, Tanks, Öffnung für den Durchstieg, die Verheiratung von LKW und Shelter, Fenster, Türen, Dachluke, Verblechung der hinteren Sheltertür und die Lackierung von Klaus und seiner Mannschaft zu bekommen.

Wir begannen mit unseren Arbeiten am Shelter und am LKW:

Nach drei Wochen, Ende unseres Sommerurlaubs, ging es zurück, wo wir über den Winter weiter planten, einkauften, Prototypen erstellten.

Wir mussten sehr schnell erkennen, dass es für den Bau eines „Hauses“, auf so kleinem Raum, unbedingt notwendig war, genau und bis auf den letzten Millimeter zu planen. Dies hatte zur Folge, dass die gesamten zu verbauenden Artikel vor Ort sein mussten. So begannen wir unsere Wohnung, sowie das Haus meiner Schwiegereltern als Lager zu „missbrauchen“. Hier nochmal vielen Dank an Paula (die diese Zeilen leider nicht mehr lesen kann). Paula, meine Schwiegermutter, unterstützte unseren Ausbau über Jahre mit herrlicher Gelassenheit. So war es für sie kein Problem, dass wir Räume und Keller als Lager oder Werkstatt belegten. Die beste Geschichte entstand jedoch durch die Lagerung unserer Lithium-Batterie in ihrem Wohnzimmer. Die Batterie hatten wir auf einen Rollwagen hinter die Wohnzimmertür gestellt, damit sie, bei Bedarf aus dem Weg gefahren werden konnte. Eines Tages kamen wir zu Besuch und stellten fest dass Paula die Batterie sehr wohl auch anderweitig zu nutzen wusste und diese bei Bedarf als Fussstütze zum Fernsehen, vor ihrem Fernsehsessel platzierte 🙂 … (ach ja, den Kühlschrank in ihrem Schlafzimmer nutzte sie übrigens zur Kleiderablage 😉

Anfänglich waren wir oft mit Klaus in Kontakt, den wir wahrscheinlich mit unseren Ideen und Wünschen (wie z. B. Fenster mit Edelstahlrahmen versehen, größere Dachluke zur Sternenbeobachtung, Toilettentür rechts neben der Eingangstür, Duschwanne aus Edelstahl im Eingangsbereich etc.) zum Wahnsinn trieben. So wurden des öfteren Zeichnungen, Skizzen, Materialien ausgetauscht.

Einige Tätigkeiten während des Winters 2013/2014:

Der zweite Sommer kam und wieder packten wir unsere Sachen um in Zapfendorf unsere Arbeit aufzunehmen. Wir planten in unserer grenzenlosen Selbstüberschätzung den Shelter mit einer Lattung zu versehen, ihn zu isolieren und Kabelkanäle sowie Leitungen zu verlegen. Damit dies alles getan werden konnte organisierten wir einen Transport mit allen benötigten Materialien.

Sehr, sehr witzig……..!!!

Zweiter Sommer 2014 in Zapfendorf:

Im folgenden Winter wurden weitere mögliche Arbeiten erledigt. Gemäß Planungszeichnungen erstellten wir eine Stückliste über die einzelnen Komponenten des Möbelbaus, die dann mit Hilfe von Hansi an einer Profisäge zugeschnitten wurden. (Vielen Dank Hansi, ja das übriggebliebene Holz bekommst Du natürlich noch ;-)). Ebenso entstand ein weiterer, diesmal maßgenauer, Prototyp für unsere Oberschränke, nachdem wir entsprechende Teile wie Pushlocks, Aufhalter etc. besorgen konnten.

computergesteuerte Säge
diesmal professionell erstellter Prototyp

Anfang 2015 war es dann endlich soweit: Klaus gab grünes Licht zur „Überführung in den Heimathafen“, eine Scheune auf der schwäbischen Alb (wo sie laut Simone am kältesten ist ;-), allerdings ohne Wasser und ohne Stromanschluss. Wir organisierten die Zulassung, verschickten die Schilder nach Zapfendorf und die nächste Feier mit selbstgemachtem Schlehenschnaps stand an (Danke Klaus, war super lecker)!

Ostern 2015 fuhren wir mit unserem neuen Motorrad los um den LKW, mit den soweit abgeschlossenen Aussenarbeiten, zu übernehmen.

Die Heimfahrt, viel mehr die allererste Fahrt im eigenen LKW, war doch sehr aufregend!

Wir erreichten die Alb, luden das Motorrad ab und tauften gleich, in einer feierlichen Zeremonie, unseren LKW. Das Expeditionsmobil sollte nach langem Brainstorming „Muddy Beast“, liebevoll genannt „Muddy“ heißen (siehe Bericht zur Namensgebung).

Keine Zeit für langes Feiern oder Müßiggang. Da wir zum Arbeiten am Muddy jedesmal 75 km (einfache Strecke) fuhren und nur die Zeit an Wochenenden und im Urlaub nutzen konnten, mussten wir jede noch so kleine Gelegenheit nutzen. Als nächstes stand die Vollendung der vorderen Wand sowie die Fertigstellung des Durchstiegs an.

Anfangs fuhren wir doch tatsächlich jedesmal nach vollbrachtem Tagwerk nach Hause! 150 km jedes mal, was für ein Stress und welch Zeitaufwand bei dem Verkehrsaufkommen rund um Stuttgart ;-( Im ersten Sommerurlaub beschlossen wir dann auf die Alb zu ziehen und in Muddy zu schlafen. Damit dies drei Wochen halbwegs durchführbar war, gingen wir mit dem Besitzer eines nahegelegenen Campingplatzes den Deal ein, für geringes Entgelt Duschen und Toilette nutzen zu dürfen. Ebenso konnten wir auf dem Campingplatz unsere Wasservorräte in Kanister füllen. Bis zum „Einzug“ war der fehlende Strom für uns kein Thema, konnten wir die Akkus unserer Werkzeuge doch zu Hause laden. Ab diesem Zeitpunkt musste jedoch eine Stromquelle her (Danke Hartmut für die Überlassung deines Baustellen-Generators).

Nach den vorher gearbeiteten Wochenenden, dem „Arbeitsurlaub“ und der lediglich, gelatteten, isolierten und verkleideten Frontwand mussten wir feststellen, dass auch dies keine Lösung auf Dauer war.

Eine Alternativlösung musste her!

Wir machten uns als erstes auf die Suche nach Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen. Leider mussten wir schmerzhaft erleben, dass sich unsere Scheune, trotz der Entfernung, immer noch im Naherholungsgebiet von Stuttgart befand. Dies führte dazu, dass man sogar für die schlimmsten „Löcher“ erhebliche, für uns unbezahlbare, Preise berappen musste. Aus Verzweiflung und mit den bereits bestehenden Kontakten zur Wasserversorgung und Duschmöglichkeit, kamen wir auf die Idee uns selbst einen Wohnwagen zu beschaffen. Die Recherche war anfänglich ernüchternd, bis wir durch Zufall, über unseren Reimo-Dealer, an einen Privatverkäufer gelangten. Die Verhandlungen waren schnell abgeschlossen und so wurden wir stolze Besitzer eines Wohnwagens, den wir hinter die Scheune, in ansprechender Natur, stellen durften.

Nachdem der Wohnwagen gestellt, ausgerichtet, bezogen und die Reifen und Nummernschilder bezüglich Diebstahlschutz demontiert waren konnten wir weiter machen. Wir holten das bereits zugesägte Möbelholz aus unserem Zwischenlager und stellten es provisorisch, zwecks Anpassung, in den Shelter. Nebenbei genossen wir das Camperleben in vollen Zügen 😉

Da wir sehr gut planten 😉 konnten wir daraufhin das Holz wieder einpacken und bei einem Schreiner, den wir nach langer Recherche ausfindig machten und der uns für zwei Kasten Bier seine Umleimmaschine zur Verfügung stellte, umleimen. Hier bekamen wir auch den Tipp, dass es sehr gut wäre, unsere nicht umleimten Kanten mit Härter und Isoliergrund, zum Schutz vor Feuchtigkeit, zu versehen. So begann unsere nächste, wochenlange Odyssee mit Abkleben und dreimaligem schleifen, sowie dreimaligem Auftragen von Härter und Isoliergrund.

Der nächste Herbst kam mit großen Schritten auf uns zu und die Arbeitsbedingungen verschlechterten sich auf der Alb rapide. Vor jeder Abreise musste das Material, da unsere Scheune keineswegs Einbruch- bzw. Diebstahlsicher war, weggepackt werden. Im Winter stellten wir unsere Arbeiten aufgrund der Kälte vollständig ein. Ein Betreiben des Generators in der Scheune zum Heizen oder zum Beleuchten war aufgrund des Lärms und der Abgasentwicklung nicht möglich.

Der nächste Herbst
Material rein in den Shelter und
wieder raus
Das Ding hat und macht
ganz schön Dampf 😉

Dennoch begannen wir noch im Herbst mit dem Möbelbau. Unsere Schränke wurden gefräßt, verklebt, mit Lamellos (Flachdübel) zusammen gesteckt und mit Winkeln verschraubt. Bestimmt übertrieben, da wir uns ja aber auch in schwerem Gelände bewegen wollen, vielleicht sinnvoll! Die Praxis wird es zeigen ;-)!

Als der Winter auf der Alb übermächtig wurde, wir hatten ca. zwei Meter Schnee und minus 15 Grad, verlegten wir unser Tätigkeitsfeld in unser Wohnzimmer und in die Waschküche meiner Schwiegermutter. Im Wohnzimmer wurden unsere Wassertanks vorbereitet, in der Waschküche bearbeiteten wir unseren Küchenblock.

Ein bisschen Shopping musste auch sein und so entschieden wir uns für einen schönen PVC-Boden in Holz-Optik für den Flur und das WC- und Dinettenpodest sowie einen PVC-Boden in Korkoptik für unsere Badezimmerwände.

Der Schnee schmolz, das Wetter wurde besser und so verbrachten wir wieder unsere Wochenenden, wild romantisch, mit Frühstücken im Freien, Grillen, Lagerfeuer und leben im Wohnwagen, auf der Alb. Natürlich, und deswegen waren wir ja vorallem da, kam das Arbeiten nicht zu kurz. Die Wassertanks wurden eingebaut und die Badezimmerwände mit PVC-Boden tapeziert.

Je länger wir an Muddy arbeiteten, umso öfter stellten wir fest, dass wir uns in vermeintliche Kleinigkeiten verrannten. So verbrachten wir viele Stunden damit, uns Gedanken zu machen, wie wir z. B. unser Midi Heki (Badezimmerdachfenster) gestalten. Das Dachfenster wurde beim Einbau nur von oben mit dem Dach verklebt. Der ursprüngliche Rahmen passte aufgrund der Dicke des Daches nicht. Also versuchten wir entsprechende Hohlräume zwischen Shelterdach und Verkleidungsplatten mit Holz, PVC, Folie etc. zu schließen. Schlußendlich kamen wir darauf dies doch mit Kunststoff zu tun, was wiederrum dazu führte sich Gedanken über die Farbgestaltung und Art der Befestigung zu machen. Schrauben oder Kleben waren die Möglichkeiten und wenn kleben, mit was, und wie bekommen wir die runden und nach unten konisch verlaufenden Ecken bzw. Seiten hin? Kurz vor der finalen Fertigstellung kam uns dann noch die Idee das Ganze etwas einbruchsicherer zu gestalten. So verschraubten wir mit dem Rahmen des Daches eine stabile Edelstahlstange, die sich im übrigen auch hervorragend als Kleiderstange für nasse Jacken oder Handtücher eignet. Kurzum, auch dieses Fenster ist zwischenzeitlich fertig. Die Seitenverkleidung wurde aus farblich passendem Kunststoff zugeschnitten und mit den entsprechend zugesägten Eckprofilen aus Aluminium mit Montagekleber eingeklebt. Der entstandene Rahmen wurde mit Silikon abgedichtet. Der innere Rahmen wurde mit verlängerten Schrauben befestigt und so sieht das Ergebnis aus!

Ein weiteres Problem, das immer mehr Zeit in Anspruch nahm, war das Leben auf der Alb selbst. So waren wir immer häufiger und länger damit beschäftigt uns vor Ort zu organisieren. Es musste eingekauft, Wasser, Gas, Benzin besorgt und Fäkalien entsorgt werden. Unser Kühlschrank im Wohnwagen streikte immer öfter und so mussten wir ihn immer häufiger, bevor wir ihn mit Gas zum Laufen brachten, für längere Zeit an den Generator hängen, der wiederrum (sauschwer das Ding) um die Scheune zum Wohnwagen transportiert werden musste. Die Doppelverglasung unseres Wohnwagenfensters löste sich auf und musste repariert werden. Abwechselnd fuhren wir entweder mit dem Wohnwagen oder mit Muddy zum TÜV etc. etc.

Wir brauchten mal wieder eine Auszeit und da wir noch die eine oder andere Idee zur Optimierung unseres LKW´s hatten, beschlossen wir, Klaus nochmals Hand an Muddy legen zu lassen. Wir überführten unseren „Kleinen“ nach Zapfendorf und fuhren mit dem Motorrad zurück. Nach einem knappen halben Jahr, wir verbrachten zwischenzeitlich wunderschöne 3 Wochen in Schweden, starteten wir erneut unser Bike und übernahmen Muddy mit einigen Neuerungen.

Zurück -und Muddy verstaut in der Scheune- ging es frohen Mutes weiter. Es war an der Zeit die „Lebensadern“ zu verlegen und wir begannen mit der Verkabelung. Um den Überblick zu behalten, beschlossen wir, uns von oben nach unten durchzuarbeiten und Schritt für Schritt die einzelnen Kabel von den vorgesehenen Endstellen wie Lampen, Steckdosen, Lautsprechern, Tankwächtern in den Elektroschrank zu bringen. Wir verlegten, wie vorgeschrieben, 12 V und 230 V Kabel in verschiedenen Kabelkanälen und setzten verschiedene Masseschienen, um die Anzahl der Massekabel zu reduzieren.

An einem schönen Tag, während der Zeit des Kabelverlegens, kam uns der Zufall (Simone sagte Schicksal) zu Hilfe! Wir versuchten unseren Muddy zu starten um ihn mal wieder ein paar Kilometer zu bewegen. Leider gab er außer einem dumpfen Klicken keinen Laut von sich. Schnell war klar, dass sich wohl die Starterbatterien verabschiedet hatten. Ich nahm Kontakt zu einem damaligen Geschäftspartner auf, der uns schnell mit neuen Batterien vor Ort belieferte. Nach der Besichtigung unseres Muddys und der Schilderung, der doch sehr aufwendigen Arbeitsweise ohne Wasser und Strom, sowie der „sibirischen“ Lage, versprach er uns, die Augen und Ohren nach einer Alternative offen zu halten. Wir glaubten es kaum, als er nach kurzer Zeit auf uns zu kam und uns erzählte, dass er eine zu mietende Halle in Sielmingen (nähe Stuttgart) gefunden hatte (vielen Dank Herr Wohlfahrt)! Schnell waren wir uns nach einer Besichtigung mit den Vermietern einig und zogen Richtung Stuttgart um.

Eingezogen in der neuen Halle, nach anfänglichen „Einparkschwierigkeiten“ (das Tor passte von der Höhe so gerade und es musste millimetergenau rückwärts eingeparkt werden), setzten wir unsere Verkabelung fort. Wir nutzten einen der vorhandenen Kästen im Shelter, um dort unsere 110 V und 230 V Landstrom-Ladesteckdosen sowie unsere Außendusche zu platzieren. Eingebaut wurde das Ganze in einen Abschnitt unserer Küchenplatte (Material wurde auch für den Tisch benutzt), die dann entsprechend eingeklebt und mit dem nach innen gehenden Aluminiumkasten verschraubt wurde.

Steckdosen und Duschanschluss
im Außenkasten
So sehen die Dinger aus
Strom und Wasseranschluß
von innen

Nachdem nun alle Kabel in den Elektroschrank gelegt waren, ging es mit dem Einbau des Küchenblocks weiter. Hier entschlossen wir uns erst nach dem Umleimen für einen abgerundeten Ecksteher. Schnell gemacht, Stichsäge raus und schon waren die Kanten weg. Jetzt stellte sich allerdings die Frage nach der Verkleidung der Schnittstelle! Umleimer? Nein hält bestimmt nicht! Nach langem Überlegen kamen wir auf eine andere Lösung.

Der Küchenblock war drin! Nun ging es weiter mit dem Einbau des Dieselkochers (Webasto Diesel Kocher X 100). Um diesen einzubauen mussten wieder alle Schubladen raus sowie die Sockelleiste und Verkleidungsplatte weg 🙁 Es folgte das Durchbohren des Bodens um entsprechende Löcher für den Abgasschlauch bzw. die Lüftung zu schaffen. Hier muss man wissen, dass unser Dorniershelter eine Art doppelten Boden hat, will heißen, der Aufbau ist Holz, Alu, Luft, Alu. Da sich bei dem Dieselkocher der Abgasschlauch im Lüftungsschlauch befindet war das Lochbohren und spätere Abdichten kein Problem! Beim späteren Einbau der Heizung war das dann ganz anders 🙁

Der nächste Schritt war der Einbau unser Dieselheizung mit 11 Liter Warmwasserboiler (Webasto Dual Top Evo 6). Hier mussten gemäß Einbauanweisung 3 Löcher in den Boden gebohrt werden, wobei eines wie eine Acht aussah!? Durch die zwei vorderen Löcher sollte die Brennluft sowie die Kühlluft angesaugt, durch das „Achter“-Loch die Abgase und bei Bedarf das Wasser des Boilers abgegeben werden. Bei den zwei vorderen Löchern war das Durchführen kein Problem, da genau wie beim Dieselkocher, ein Schlauch, der abgedichtet werden konnte, nach außen führte. Bei dem „Achter“-Loch stellte sich mir, nach reichlicher Überlegung schon die Frage, was bei unserem doppelten Boden passieren würde, wenn sich unter Umständen der Abgasschlauch, im Gelände lösen würde? Nach oben, in den Raum wäre das kein Problem, kam doch genau, passend auf den Ausschnitt, eine Dichtung. Aber was passsiert, wenn sich der Zwischenboden mit Abgasen füllt? Ist der Boden nach innen dicht? Vergiften wir uns unter Umständen selber? Zu viele unbeantwortete Fragen! Das Loch musste abgedichtet werden! Nach langer Forschungsarbeit (man glaubt nicht, wie viel Zeit man im Internet und in Baumärkten mit genau solchen oder ähnlichen Nachforschungen verbringen kann!) und nach dem Durchspielen verschiedenster Möglichkeiten (Zwischenraum mit Folie, Silikonmatte, hitzebeständigem Klebeband etc. abdichten) fanden wir einen Schaum der 150 Grad aushalten sollte. Der Hohlraum wurde so weit wie möglich, von der Lochkante nach innen in den Boden ausgeschäumt, das Loch nachgeschnitten und die Heizung eingebaut.

Jetzt, da die Heizung innen befestigt war, mussten die Tätigkeiten außen erledigt werden. Der Luftfilter wurde angebaut und befestigt, die Löcher entsprechend mit Lochblech geschlossen (mit Sika verklebt und danach verschraubt). Der Auspuff wurde in den Abgasschlauch eingearbeitet und am Shelterboden befestigt. Bei der Dieselpumpe, die bei der Heizung außen angebracht werden sollte, entschied ich mich diese in eine Elektro-Verteilerdose zu bauen und dann beides am Shelterboden zu befestigen. Dies sollte dafür sorgen, dass die Pumpe weniger laut ist und weniger verschmutzt wird. Die Dieselversorgung für die Heizung, als auch für den Dieselkocher, wird aus einem extra 50 Liter Dieseltank (mit dem man auch fahren kann, siehe Umschaltung, zweiter Besuch Klaus) durchgeführt. Wir haben geplant in diesen Tank nur „sauberen“ Diesel zu tanken. Der Diesel wird mit einem T-Stück auf zwei Leitungen verteilt, wobei die eine direkt nach innen über einen Filter in den Dieselkocher und die zweite über die Dieselpumpe in die Heizung führt.

Noch war der Einbau der Heizung nicht abgeschlossen! War das elektrische Verkabeln durch einen vorgefertigten Kabelbaum, den ich später in den Elektrokasten führte, dort absicherte und mit dem in der Elektro-Tür verbauten Panel verband, kein Problem, entwickelte sich die Wasserversorgung sehr wohl zu einem. Für die allgemeine Wasserversorgung wollten wir eine Pumpe (Shurflor Classic), mit der ein Druck von 3,1 bar möglich war, verbauen (Pumpe, wie fast alle Komponenten zur besseren Planung, bereits gekauft). Der Druck sollte an der Pumpe einstellbar sein. Beim Lesen der Gebrauchsanweisung der Heizung stellte ich fest, dass der Boiler auf Dauer nur einen maximalen Druck von 2,5 bar aushalten kann. O.K. kein Problem, drehen wir den Druck einfach runter! Unser erster Testaufbau, den wir später noch des öfteren brauchten, wurde entwickelt. Pumpe an Batterie, Schläuche, Manometer fertig! Dachten wir, machten wir und stellten fest, dass eine genaue Einstellung der Pumpe auf diesen Druck nicht möglich war. Desweiteren stellten wir fest, dass das Wasser vor Einlauf in den Boiler unsere Water-Jack-Filteranlage durchlaufen musste, wodurch wiederrum ein voreingestellter Druck von 2,5 bar fatale Auswirkungen auf den Druck unserer restlichen Entnahmestationen gehabt hätte. Also: Druck runterdrehen – keine Option, aber kein Problem, verbauen wir einfach einen Druckminderer. Hiermit begann unser nächstes Martyrium!

Schlußendlich hat dann der Wasseranschluss des Boilers doch noch funktioniert 😉 Die restlichen Komponenten zur Wasserverteilung waren in der Dinette, in der sich auch die Heizung befindet, verbaut. Die Schläuche wurden an die verschiedenen Entnahmestellen wie Küche, Bad, Dusche und Außendusche verlegt und angeschlossen.

Da wir ja nun die Wasseranschlüsse schon mal an den richtigen Orten hatten, beschlossen wir jetzt auch die Neuplanung unseres Badezimmers in Angriff zu nehmen. Ursprünglich war der Plan eine Chemietoilette mit Keramikeinsatz (Dometic CTS 4110, wie alles, auch diese bereits gekauft), zu verbauen. Das Podest neben der Duschwanne, auf dem sie befestigt werden sollte, war mit PVC-Boden bezogen und eingebaut. Das Waschbecken sollte geklappt werden können, wie bei so vielen anderen Expeditonsmobilen auch. Ihr erinnert euch, auch die Aussentür zur Entnahme der Fäkalienkassette war eingebaut! Dann jedoch kam alles anders. Bedingt durch unser Leben im Wohnwagen und unsere Schwedenreise musste das Thema „Chemietoilette“ noch einmal durchdacht werden. Wir stellten nämlich fest, dass die Entsorgung des o. g. Kassetteninhalts nicht immer zur allgemeinen Freude beitrug. So stand ich z. B. bei unserem letzten Campingplatz in Schweden, bei der Entleerung, bis zu den Knöcheln in, ich möchte es hier nicht beschreiben, sagen wir mal komischer Pampe. Ebenso stellten wir fest, dass wir nicht auf Dauer Chemie kaufen bzw. die Umwelt damit belasten wollten. Hinzu kam außerdem, dass wir die „Waschbeckenklapplösung“ nicht attraktiv fanden und zudem keine Möglichkeit sahen, wenigstens den Frisch- und Abwasserschlauch „unsichtbar“ zu machen bzw. optisch verschwinden zu lasssen. Beim weiteren Nachdenken stellten wir uns dann die Frage, wie wir und wo wir überhaupt den Kassetteninhalt, irgendwo auf der Welt, ohne entsprechend dafür gebaute Einrichtungen, entsorgen sollten. Einfach so in den Wald? Auf einer öffentlichen Toilette? Nein! Die Entscheidung war gefallen eine Alternative musste her. Bei einem unserer CMT-Besuche in Stuttgart fanden wir dann die Lösung: Eine Trenntoilette! Hier gab es tolle Angebote und wir waren von dieser Lösung begeistert. Die Begeisterung wich, als wir die Preise erfuhren und noch weniger begeistert waren wir dann, als wir die Abmessungen der Toiletten erfragten. Zu teuer, keinen Platz (schließlich hatten wir vorgeplant)! Was war die Alternative? Selberbauen! Wieder begann es, das Eindringen in die unendlichen Tiefen des Internets. Alle möglichen Anbieter von Selbstbautoiletten wurden gecheckt, bis wir endlich den Selbstbausatz von Separett gefunden hatten. Zwar musste die Klobrille und der Kunststoffeinsatz noch etwas modifiziert (gekürzt) werden, doch dann konnte, nachdem wir durch Zufall im Baumarkt ein passendes Waschbecken, mit kleinem Fehler, für fast nichts erstanden haben, losgelegt werden.

Parallel zum Badezimmer erledigten wir auch gleich den Anschluss unseres Küchenwaschbeckens und die Verschönerung/Schutz unserer Sitze im Fahrerhaus.

Es war an der Zeit, sich auf die finale Fertigstellung der Elektronik vorzubereiten. Da wir zu Beginn davon überhaupt keine Ahnung hatten, waren wir von vornherein mit Chris Fiedler von Inselstrom (den wir auf der Abenteuer & Allrad Messe kennenlernten) in Kontakt. Chris erklärte uns am Anfang, wie wir qualitativ richtig und hochwertig entsprechende Vorarbeiten erledigen müssen. Wir planten gemeinsam unser Equipment und bezogen die vorwiegenden Mastervoltgeräte auch über ihn. Am Ende entschieden wir uns, den Anschluss bzw. die Verbindung unserer Hauptkomponenten von ihm bzw. seiner Firma, mit Unterstützung von uns vor Ort, durchführen zu lassen. Der Termin rückte näher, bis dahin musste noch eine Menge erledigt werden. Als erstes begannen wir mit der Installation und Verkabelung der Solaranlage, die vier Panele á 100 Watt umfasste. Wir platzierten unsere 12 V 360 Ah Lithium-Ionen-Battarie in der dafür vorkonstruierten Batteriekiste und verlegten von bzw. zu dieser entsprechende Kabel. Die Tür des Elektroschranks wurde vorbereitet und mit den verschiedenen Anzeigepanels versehen. Dann ging es los, wir packten das restliche Equipment in unseren Muddy und fuhren ins Altmühltal zu Chris!

Angekommen im Altmühltal parkten wir Muddy auf dem Firmengelände von Chris, luden unser Motorrad ab und checkten erstmal in einem Landgasthof ein. Eine Woche war geplant um die Komponenten wie Mastervolt Mac Plus Ladewandler, Chargemaster, Mass Combi Ultra etc. nach unserem, ganz am Anfang entwickelten Plan, zu verbauen und anzuschließen. Leider schafften wir das Pensum nicht ganz und so entschieden wir Muddy bei Chris zu lassen und vorübergehend mit dem Motorrad wieder nach Stuttgart zu fahren. Beim zweiten Anlauf schafften wir die Basics, es ging zurück in unsere Halle (vielen Dank Chris für Deine Unterstützung und unsere gemeinsamen Treffen; hat immer sehr viel Spaß gemacht!)

Landgasthof im Altmühltal
„Elektronik im Kasten“,
muss noch verschönert werden

Haben die Gegend auch
zum Wandern und Motorradfahren
genutzt 😉

In Sielmingen angekommen vervollständigten wir unser Werk. Wir installierten das Tankinterface, verbauten unseren Wechselschalter zur Landstromladung zwischen 110 V und 230 V, schlossen die 12 V Verbraucher, die Heizung und den Kühlschrank (WAECO CR110) an und verschönerten das Kabelwirrwarr.

Jetzt da die Elektronik funktionierte war es an der Zeit, das erste Mal unsere Batterie über das Landstromkabel zu laden. Mann, war das ein tolles Gefühl, vorallem wenn man bedenkt, wie wir das früher fabriziert haben 🙂

Ladung mit Landstromkabel
Vergangenes Zwischenladen

Ebenfalls wurden alle Lampen verbaut und probiert! Für ein schöneres Ambiente gönnten wir uns natürlich ein LED-Band, verlegt in einer stylischen Leiste, unter unseren Oberschränken. Mit diesem Band ist es möglich, unseren Innenraum in die verschiedensten Farben und Farbrhythmen zu tauchen 😉 Beim Einbau unseres ersten Systems mussten wir schmerzlich herausfinden, dass die Beleuchtung mit einem Band kein Problem darstellte. Verbaut man das Ganze allerdings, wie wir über zwei Ecken, ist eine dauerhafte Verbindung, vorallem im Gelände, nicht zwingend vorauszusetzen. Die Folge war, das erste System wurde demontiert, ein neues System mit neuen Eckverbindern besorgt und wieder montiert. Nicht so einfach, nachdem man das erste Band dauerhaft in der Leiste verklebt hat, aber was soll´s, jetzt funktioniert es 😉

Und weiter gings! Aufmerksame Leser haben sicherlich gemerkt, dass bisher der Einbau unserer Heizung nicht vollständig beschrieben wurde. Hierfür gibt es zwei Gründe! Der erste Grund hierfür war, dass wir unseren gesamten Möbelbau mit der Durchführung eines 60 mm Heizschlauches planten. Erst viel später, nach Kauf der Heizung, stellten wir fest, dass sich an der Heizung Anschlüsse für 80 mm Schläuche befanden. Wir suchten und recherchierten sehr lange, hatten Kontakt zu allen möglichen Händlern und mussten schließlich feststellen, dass es ein entsprechendes Reduzierstück wohl nicht von der Stange gab. Wieder mal war Erfindergeist gefragt! So kamen wir auf die Idee zwischen den 60 mm und 80 mm Schlauch noch einen entsprechend umwickelten kleineren Schlauch zu stecken und das ganz mit hitzebeständigem Klebeband zu fixieren. Das zweite Problem welches beim Verlegen der Heizschläuche entstand war, dass ursprünglich der Heizungsschlauch in dem Dinettenkasten verlegt werden sollte. Nach Fertigstellung der Wasserinstallation mussten wir feststellen, dass sich darin kein Platz mehr befand. Die Lösung war, den Heizungsschlauch im Dinettenpodest zu verlegen. Es wurde eine Unterkonstruktion, mit der das Podest auch beheizt werden kann, entwickelt. Der Heizungsschlauch wurde verlegt und das Podest verbaut.

Unser nächster Auswärtstermin stand an! Lange Zeit waren wir nach jemandem auf der Suche, der unsere Polster beziehen sollte. Dieser sollte auch in der Lage sein unsere bereits -wer kann es sich denken- schon lange gekaufte Matratze zu halbieren und den Bezug entsprechend anzupassen. Polsterer in unserer Gegend hatten wohl zu volle Bücher oder waren viel zu teuer und so zog es uns mal wieder auf die CMT in Stuttgart. Hier fanden wir schließlich, nach längerem Suchen und Angebote einholen, Tom Junglas, der uns ein sehr gutes Angebot mit Messerabatt machte. Kleiner Wermutstropfen, Tom wollte, um die Polster entsprechend anzupassen, Muddy bei sich vor Ort haben und so machten wir uns auf den Weg nach Meissenheim (vielen Dank Tom, natürlich hattest Du recht)!

Schon vor langer Zeit hatten wir die Idee für uns und unsere Webseite ein Logo zu kreieren und Muddy damit zu verschönern. Das Logo sollte die Welt, unser Fahrzeug und eine Fahrzeugspur enthalten. Entstanden ist das Logo in Zusammenarbeit mit Halli (dem Tattoowierer unseres Vertrauens, vielen Dank Halli)! Wie durch einen Zufall (für Simone – Schicksal!) trafen wir, kaum Zuhause angekommen, Thomas und Julia, zwei Freunde die wir aus dem Fitnessstudio kennen, bei einem Spaziergang. Thomas arbeitet in einer Firma die Fahrzeuge mit Werbefolien beklebt. Auf die Frage, ob er uns entsprechende Aufkleber besorgen könnte meinte er, er müsse sich das Ganze mal vor Ort ansehen. Wir trafen uns in der Halle, Thomas besorgte die Folien und brachte sie auch noch professionell an (vielen lieben Dank Thomas und Julia)!

Da unser Strom funktionierte, die Heizung verbaut und unsere Wasserinstallation abgeschlossen war, wurde es Zeit das Ganze zu überprüfen. Das erste Mal füllten wir unsere Tanks und stellten fest, dass unsere Frischwassereinfüllschläuche nicht dicht waren. Mit einer zweiten Schelle war das schnell behoben. Doch welch Freude! Die Heizung und der Boiler funktionierten, ebenso wie der Dieselkocher einwandfrei :-))

Wasser einfüllen
Nachbessern der Schläuche
Ablassen des Boilers

Nicht nur unsere Ausbautätigkeiten, sondern auch unsere Einkäufe und Planungen neigten sich immer mehr dem Ende zu.

Anlieferung Aussenküche
Anlieferung zusätzliche
Elektroheizung
Reservierung
Überfahrt Kanada

Bei einem „Sitztest“ im Shelter mussten wir feststellen, dass die Vorfeldplanung unserer zugesägten Tischplatte auf dem Tischgestell mit verschiebbarem und drehbarem Fuss „Ilse“, leider auch „in die Hose ging“. Beim Test kamen wir nicht mehr aus der Dinette ;-( Wir mussten den Tisch anpassen, indem wir die Ecken kürzten und eine Leiste verbauten, auf der der Tisch hin und her geschoben werden konnte. Auch ein passender und optisch ansprechender Tischfuss war schnell gefunden. Da wir die Kanten in Aluoptik wollten und niemanden fanden, der das für uns machen wollte, umleimten wir unseren Tisch auf die alte, herkömmliche Art mit einem Bügeleisen selbst. Der Tisch passte nun optimal und konnte bei Bedarf sogar entfernt werden (unglaublicher Gewinn für das Raumgefühl ;-)). Dennoch führte der Tisch zu einem weiteren Problem. Nach Verlegen unseres ursprünglichen PVC-Teppichs stellten wir fest, dass wir unmöglich mit der Kombination Teppich und Tisch leben konnten (zuviel unterschiedliche Holzoptik sieht einfach schlimm aus). Ein neuer Teppich musste her! Da wir uns durch die Verlegung von zwei Teppichen eine stärkere Isolation versprachen und beide knapp unter die Ausströmer passten, durfte der alte Teppich bleiben und wir verklebten den neuen, diesmal in passender Schieferoptik, darüber.

Bei unseren, bis dahin durchgeführten Testfahrten (auch bei 30 Grad Aussentemperatur) stellten wir fest, dass vielleicht der Kühlschrank, bei mehrwöchigen Aufenthalten oder großem Durst 😉 zu klein sein könnte. Wir suchten nach einem Ort im Shelter an dem wir unsere „Kühlkapazität“ vergrößern konnten und fanden noch eine Ecke im Kleiderschrank. Viel Platz war es nicht, aber es gab eine Kühlbox mit entsprechender Größe und diese bauten wir ein.

Der Innenausbau des Shelters war nun fast abgeschlossen. Doch es waren immer noch Kleinigkeiten zu erledigen. Wir verbauten ein Froli-System auf unserem „Bettbrett“ um entsprechend zu schlafen und die Matratzen zu unterlüften, unser Geschirr musste gesichert werden, wir brauchten Schutz vor Mücken und sonstigem Ungetier. Zu guter Letzt wurde die Garage mit Kederschienen bestückt um die Ladung zu sichern.

Die eifrige Leserschaft hat sicher nach Betrachten der Bilder bemerkt, dass wir den Mückenschutz noch anbringen müssen. Bilder dazu reichen wir in einem unserer Reiseberichte bei Gelegenheit nach.

Innenausbau fast abgeschlossen? Nicht ganz, eine Geschichte gäbe es da noch zu erzählen 😉 Wir hatten uns ganz am Anfang, beim Bau unserer Oberschrankprototypen entschieden, diese bei Bedarf mit Gasdruckfedern offen zu halten. Wir kauften die Federn auch im großen Stil, bauten sie aber bis zu Letzt nur in den Prototypen ein! Aufmerksame Leser und Leserinnen können sich erinnern, dass wir den Prototypen ganz zu Anfang bauten, ihn auf der Alb in der Scheune lagerten und ihn mehrfach umzogen. Das Ergebnis: die Gasdruckfeder verlor an Spannung und die Klappe stand auf Halbmast. Wir suchten nach einer anderen Lösung. Verschiedene Klappenhalter wurden ausprobiert bis wir eine Alternative fanden die erschwinglich, klavierbandtauglich und optisch ansprechend war. Leider mussten wir feststellen, dass diese Halter nach unten wegklappten, sich innen verhakten und aufgrund unserer Oberschrankhöhe zu viel Platz wegnahmen. Also auch kein Möglichkeit! Was war zu tun? Mal wieder selber bauen! Wir kamen durch Zufall auf eine sehr sehr günstige und einfache Lösung 😉

Um den gesamten Ausbau zu dokumentieren wollen wir natürlich die Modifikationen im Fahrerhaus nicht unterschlagen! Hier sind eigentlich drei „Großthemen“ zu nennen! Da unsere Fahrerhausrückwand, aufgrund des Durchstiegs durchbohrt wurde musste diese, ebenso wie der Durchstieg selbst, gedämmt und verkleidet werden. Wir verwendeten dazu übrig gebliebenen Extrem-Isolator, den wir mit Kunstleder überzogen. (Und wo wir schon dabei waren isolierten wir auch gleich, nach Möglichkeit unsere „Gefechtslucke“ 😉

Der zweite Punkt war die Ausstattung unseres Fahrerhauses mit 12 V. Hier haben wir als erstes einen Wechselrichter von Alfatronix verbaut und, nach langem Überlegen, diesen an der 24 V Batterieverteilung im Fahrerhaus angeschlossen. Langes Überlegen!?! Ja, gar nicht so einfach! Um den richtigen Platz und die richtigen Kabel bzw. Anschlüsse zu finden, mussten wir erst einmal das gesamte Armaturenbrett auseinander bauen ;-( Nachdem der Wechselrichter und der neue Verteilerkasten, in einem Fach, auf einer Siebdruckplatte verbaut und angeschlossen war, konnten die weiteren Modifizierungen durchgeführt werden. So haben wir vier 12-V-Steckdosen, ebenso wie den Bildschirm für unsere Rückfahrkamera, am bzw. im Armaturenbrett verbaut. Ebenso sollte dort auch ein entsprechender Kenwood-Radio seinen Platz finden. Was wir natürlich beim Kauf eines neuen Radios nicht bedacht hatten war, dass ein Radio vor 32 Jahren kleinere Ausmaße hatte als heute! Also, nichts mit dem Einbau in die vorgesehene Öffnung ;-( Aber auch das war nach einigen Überlegungen kein Problem. Wir bauten eine „Boombox“! Ein entsprechendes Gehäuse wurde maßgenau entwickelt, zugesägt, mit Leder bezogen, dem Radio bestückt und im Fahrerhaus fest eingebaut.

Der dritte und letzte Punkt (na ja, danach werden wohl noch viele weitere Punkte folgen), aber ich möchte die Ausbaugeschichte hier beenden, ist die Installation unseres „Sicherheitskonzepts“! Natürlich ist uns klar, dass sich immer ein Weg finden lässt, sich Zugang in so ein Fahrzeug zu verschaffen. Bei Betrachtung unserer Schlösser im Fahrerhaus und nach dem Hinweis von Chris Fiedler, der meinte, dass es möglich ist, dass Bundeswehrfahrzeuge mit Zentralschlüsseln geöffnet werden könnten, entschlossen wir uns nach einer Türsicherung zu suchen! Nach langem Abwägen, was wohl hier am effektivsten sein könnte, entschieden wir uns für eine Thule-Türverriegelung.

Möge sie böse Buben und Mädchen abschrecken!

Zum Schluss noch ein paar Impressionen des fertigen Innenausbaus!

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3 Kommentare

  1. Hello,

    We saw your truck in Sedro-Wooley, and Leavenworth, WA. It looks very nice. Do you have Air Conditioning in the cabin (shelter)?

    Thanks,

    Todd, Kelley, and Jett Brasher

    1. Hello,
      no, we have no Air Conditioning in the shelter! In this time we have problems with our heater, thats a bigger problem 😉 For us it is not necessary to have a AC, if we open all windows and doors it will be cool enough 🙂
      Best Regards
      Chris and Simone

  2. Marty & Lissa shared pics of your rig with me, as I am building a skoolie myself, so I had to go online to see your build and the final results. Excellent conversion! Perhaps we will meet in the road some day. Safe travels.

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