Reiseroute USA

Von Las Vegas, Nevada über das Death Valley, Kalifornien nach Pahrump, Nevada

Nachdem wir Deutschland (und die ausgezeichnete Küche meiner Schwiegermutter) ausgiebig genossen und einige notwendige Dinge erledigt hatten, ging es durch eine wahre Schneehölle im Allgäu mit dem Zug nach Frankfurt. Und, wie wir im nach hinein erfuhren, war das gut so, denn der Flughafen München wurde tatsächlich drei Tage wegen den Schneemassen gesperrt (mal unter uns: es gab a) eine entsprechende Wettervorhersage, es traf also die Verantwortlichen nicht, wie der Blitz aus heiterem Himmel und b) könnten Flugzeuge Kanada ein halbes Jahr nicht mehr anfliegen, wenn dort aufgrund von Schneeflocken so ein Chaos entstünde)!

So verzögerte sich unser Abflug in Frankfurt um Stunden, weil die Condor auf 181 Fluggäste aus München wartete, die vermutlich dann mit der DB anreisten (was auch immer ein Abenteuer ist, aber das ist wieder ein ganz anderes Thema 😉). Wir hatten jedenfalls schon furchtbar Bauchweh, denn wir flogen über Seattle nach Las Vegas und mussten dort durch die Migration, was erfahrungsgemäß immer länger dauert. Aber: es klappte alles ganz gut und wir landeten nachts in Las Vegas, wo wir vier Nächte in einem Hotel (Treasure Island) blieben. So hatten wir die Gelegenheit, diese verrückte Stadt am Tag und in der Nacht zu erkunden. Wir waren in jedem Hotel-Casino um zu sehen, wie das Motto in den Innenräumen umgesetzt wurde. Und ganz gigantisch fanden wir natürlich die SPHERE! Wie im September-Bericht versprochen, haben wir ganz viele Bilder für Euch gemacht!

Am Mittwochmorgen holte uns dann Kirsten vom Loves-Storage vor dem Hotel ab und wir fuhren raus nach Las Vegas Nord zu unserem Muddy 😊. Die Freude war aber leider nicht sehr groß, denn unsere Starter-Batterien waren nicht nur leer, sondern tiefenentladen ☹ (und wir dachten, wir hätten nur Reifenprobleme!). Auch der freundliche Chef der Loves-Anlage konnte auf Bitten von Kirsten, mit einer Profi-Ladung nicht helfen. Schlimmer noch, als die Batterien von der Ladung zurückkamen und wir sie testeten tropfte irgendetwas unter dem LKW. Chrisi dachte an Abwasser und als er sich unter den LKW legte, ging ein Tropfen genau ins Auge (Brennen, Auswaschen, Notarzt, aber nach kurzer Untersuchung war Gott sei Dank alles o.k.). Die Batterien waren völlig zerstört und eine Zelle nicht mehr dicht. Ein weiteres Problem: wir haben sogenannte Nato-Batterien und unsere Batterie-Kiste passt dafür ganz genau. Hier gibt es weder diese Batterien (ja, die USA sind auch in der Nato!) noch die richtigen Batterie-Masse ☹. Unser erster Besuch mit Kirsten in einem empfohlenen Fachhandel („wenn ihr sie da nicht findet, findet ihr sie in der gesamten USA nicht“) war so frustrierend, dass wir nicht mehr lachen konnten. So forschten wir Tage- und Nächtelang nach Alternativen und wie wir die Batteriekiste umbauen könnten, damit die vom Händler genannten Batterien (er prophezeite uns eine Haltbarkeit von einem halben Jahr) reinpassten, setzten uns mit unserem Elektro-Coach und einem weiteren Fachmann in Deutschland (Zeitunterschied Las Vegas – Deutschland: 9 Stunden!) und Freunden in Mexiko und Kanada in Verbindung und recherchierten selbst im Internet. Tatsächlich fanden wir beim Tractor Supply welche, die vermutlich nicht optimal, aber zumindest passend waren (oh, wir haben unendlich viel über Batterien gelernt!).

Zu diesem Zeitpunkt waren Susanne, Klaus und die süße Hündin Zora (die wir in Todos Santos, Baja California, Mexico kennengelernt hatten) für amerikanische Verhältnisse mehr oder weniger (eher weniger!) in unserer Nähe und eilten uns zur Hilfe (nochmals ein herzliches Dankeschön an Euch Beide! Das ist nicht selbstverständlich!).

Nachdem wir mit dem LKW von Klaus (da ist Muddy wirklich ein zierliches Kerlchen dagegen) zu viert die Batterien gekauft hatten (wir hatten extra einen Laden recherchiert, der nicht mitten in Las Vegas lag) bauten Klaus und Chrisi den Rest des Tages die beiden Batterien ein und Muddy sprang freudig an 😊!

Susanne (mehr) und Klaus (weniger) hatten noch das Anliegen Las Vegas zu besuchen, so dass wir am nächsten Abend super gerne Hundesitting machten und auf Zora aufpassten. Das war echt schön!

Klaus hatte am nächsten Tag noch mehr Lust zum Basteln und half Chrisi bei der Reparatur der Heizung. Es war nachts bei Null Grad unerträglich kalt. Nach einem weiteren Tag (wir „wohnten“ nun auch hinter dem Storage auf BLM-Land in unmittelbarer Nähe von Susanne und Klaus und seinem unermesslichen Fundus an Werkzeugen!) funktionierte die Heizung 😊 und wir hatten (das erste Mal seit unserem Start im Juni 2022!) warmes Wasser! Erstaunlich, wie wenig der Mensch offensichtlich braucht, um glücklich zu sein 😊(Anmerkung Chris: Seit wir warmes Wasser haben, verbrauchen wir auch doppelt so viel. An wem das wohl liegt 😉?).

Zum Abschied holten Chrisi und ich nochmals Pizza für Alle im Loves-Shop und verbrachten den zweiten schönen Abend zusammen.

Am nächsten Morgen fuhren Susanne und Klaus (und natürlich Zora 😉) weiter in östlicher Richtung, während wir uns unserem Reifenproblem widmeten. Drei große, renommierte Werkstätten für Reifen in Las Vegas machten uns keine Hoffnung für Muddy irgendwelche Reifen zu bekommen, geschweige denn die gleichen, die wir hatten. Verzweifelt fuhren wir die letzte Adresse an, die wir hatten, aber von der Straße aus war keine Werkstatt zu sehen. Wir wollten schon aufgeben, aber ich stieg dann doch aus um die Lage zu Fuß zu erkunden, während Chrisi im Parkverbot wartete. Es sah auf den ersten Blick nicht so aus, aber es war tatsächlich eine LKW-Werkstatt! Jake Anderson, der Besitzer von Desert Truck & Trailer Repair and Alignment, versuchte uns zu helfen und beim fünften Anruf fand er -auf Lager!- vier Reifen, die auf Muddy passen sollten. Wir fuhren mit seinem Pickup zum Großhändler, luden die Räder auf und sie wurden von einem seiner Mitarbeiter sofort montiert, ein echter Gewaltakt!

Bei der Montage stellten die Mitarbeiter fest, dass wir eine undichte Stelle am vorderen Differenzial hatten. Leider dauerte es den ganzen Tag, die Dichtung zu besorgen und einzubauen, so dass wir ziemlich unmotiviert an der Werkstatt rumhingen (Anmerkung Chris: Fand ich nicht schlimm, endlich mal nichts zu tun, die Bierreserven waren aufgefüllt und die Sonne schien auch noch 😉). Eigentlich wollten wir eine Testfahrt machen, um festzustellen, ob noch Luft in den Rädern fehlte, denn leider wusste keiner so genau, wie viel davon denn rein musste!

Da die alten Reifen vorne ganz unregelmäßig abgefahren waren, brauchten wir eine Achsenvermessung, an die aber keiner ran wollte und ohne Sollwerte sowieso nicht! Wir mobilisierten Ansprechpartner in Deutschland (herzlichen Dank, lieber Carmelo für Deinen Einsatz!) bezüglich der Daten und hofften, auf einen Termin bei der Firma, die die Vermessung vielleicht und hoffentlich durchführen konnte. Reifen sind hier so teuer, dass wir es uns nicht leisten können, den nächsten Satz wieder so schnell wechseln zu müssen.

Wir bekamen dann aus Deutschland die Info, dass die Achsen auf den Wert NULL zu stellen sind – da wären wir ja nie selbst drauf gekommen 😉- und Jake telefonierte wieder mit etlichen Firmen.

Während der Telefonate „beruhigte“ uns Jake zusätzlich, indem er uns erklärte, dass auf unserer weiteren Reise in den Süden nicht die Menschen das gefährliche seien, sondern die Versorgung unseres Muddys mit Ersatzteilen ☹ à KLASSE!

Dann fand sich tatsächlich eine Werkstatt, die die Achsenvermessung machen konnte und lustigerweise war es eine von denen, die uns wegen der Reifen bereits einmal weitergeschickt hatte, weil es unmöglich sei, Reifen für unseren LKW zu bekommen.

Aufgrund des ganzen Stresses belohnten wir uns mit einem fürstlichen Frühstück bei Denny`s (hier stimmt Preis /Leistung noch) 😊. Nach der Vermessung machten wir eine Testfahrt und fuhren nochmals zum Loves Storage um Kirsten zu besuchen. Dort angekommen stand der Vorderreifen so „glücklich“ in der Sonne, dass Chrisi die zwei Schnitte im Stollen gleich sah ☹! SHIT HAPPENS! So fuhren wir wieder zu Jake zurück, um dort zu übernachten und am nächsten Morgen zu versuchen, den Reifen auf Garantie zu wechseln. Langsam machte ich mir schon Sorgen, Weihnachten im „Hinterhof“ zu verbringen!

Mit GANZ viel Papierkram, „good will“ und unser beider Hartnäckigkeit schafften wir es (gemeinsam mit Jake), dass der kaputte Reifen zurückgenommen wurde und wir einen neuen bekamen. Bis der allerdings wieder auf der Felge montiert und festgeschraubt war, verging ein weiterer Tag ☹! Aber tatsächlich, wir konnten es nicht glauben, am späten Nachmittag waren wir FERTIG 😊! Wir übernachteten nochmals bei Jake auf dem Werkstatthof und machten noch eine grobe Planung über die Weiterreise. Als nächstes wollten wir einen Abstecher ins Death Valley machen, obwohl wir Beide 1995 (nicht zusammen) bereits dort waren und es eigentlich auch nicht direkt auf unserem Weg lag. Aber, wir hatten so Lust auf FAHREN und endlich wieder etwas SEHEN 😊!

Nach dem Abschied von Jake und seinen Mitarbeitern fuhren wir durch Las Vegas Nord und eine lange Zeit durch die Wüste. Aufgrund einer dringend benötigten Dusche und der Notwendigkeit einer Waschmaschine suchten wir uns kein BLM-Land, sondern übernachteten in Pahrump, Nevada auf dem „Preferred RV Resort“-Campingplatz, nicht allzu weit vom Eingang des Death Valley Nationalparks entfernt. Da sich dieser in Kalifornien befindet, wo alles nochmals viel teurer ist, tankten wir randvoll und kauften reichlich ein.

Nachdem der Abwasserschlauch für Spül- und Waschwasser am nächsten Morgen ein kleines, feines Löchlein aufwies, machten wir uns in Pahrump noch auf den Weg in den Baumarkt. Natürlich fanden wir erstmal nichts, zumal (die eifrige Leserin und der eifrige Leser wissen warum 😉), die Amerikaner ein völlig anderes System haben. Auf dem Parkplatz zurück stand neben Muddy ein „Buddy“ – ein riesengroßer Iveco aus Deutschland! Er gehört Esther und Armin aus München. Sie sind ein Jahr nach uns gestartet und es gab viel zu erzählen. Dennoch mussten wir uns dann verabschieden, denn jeder hatte noch sein Tagesziel zu erreichen. Die Beiden fuhren nach Las Vegas und wir weiter zum Eingang des Death Valley Nationalparks.

Am Visitor Center (Furnace Creek) holten wir uns wertvolle Tipps für Wanderungen und Offroad-Strecken. Bei meinem Besuch im Death Valley 1995 hatte ich es ausschließlich als Salzwüste in Erinnerung. Aber bei der Fahrt zum Visitor Center sahen wir die unterschiedlichsten Felsformationen. Wir checkten selbst (mit einem Automaten!) auf dem Texas Spring Campground ein (das klingt immer so toll, aber außer Toiletten (zum Teil Kompost-WCs) gibt’s da nichts weiter) und planten die nächsten Tage im Nationalpark. Es gab wahnsinnig viel zum Erkunden, aber an Weihnachten wollten wir nicht im Park sein. Deshalb gab es ein straffes Programm! Im Dezember ist Death Valley relativ leer, zumal es auch der kälteste Monat ist, also auch nicht wirklich mein Favorit zu dieser Jahreszeit! Tagsüber zwischen 15 und 20 Grad, aber nachts um den Gefrierpunkt ☹! O.k. wir hatten nun eine Heizung, aber entweder funktionierte der Innenraumsensor nicht oder keine Ahnung, was ihr fehlte ☹. Wir hatten Sauna oder Eiskeller (Sauna wäre jetzt nicht so mein Problem gewesen 😊)!

Als erstes besichtigten wir „Harmony Borax Works“ eine alte Mine. Der Geschäftsmann William T. Coleman aus San Francisco ließ das „Werk“ 1882 erbauen. Die hohen Transportkosten machten es notwendig, Borax an Ort und Stelle zu raffinieren. Anschließend wurde es zur Eisenbahnlinie 265 km quer durch die Wüste gefahren. Es waren vor allem chinesische Arbeiter, die am Tag 1,30 US-Dollar verdienten und diese dann abends im General Store für Essen wieder ausgaben. (Borax ist ein wichtiger Rohstoff zur Herstellung von Borsäure. Er wird unter anderem für Glasuren auf Steingut, Keramik, Porzellan, Glas und bei der Emailproduktion verwendet. Borax ist ein Mineral, das sich üblicherweise auch in Wasch-, Putz- und Bleichmitteln befindet).

Wir fuhren weiter zu den „Mesquite Flat Sand Dunes“ und machten eine lange Wanderung. Die Dünen waren sehr schön (aber nicht so leuchtend orange, wie die im Coral Pink Nationalpark), dafür aber viel mehr und höher! Dann ging es nochmals ca. 86 km weiter, zuerst hoch in die Berge, was Muddy gar nicht gefiel und dann 9 % runter (mag er auch nicht) nach Panamint Springs, fast am Ende des Nationalparks. Im einzigen Campground weit und breit mussten wir (mangels BLM-Land und immer noch im Park) übernachten für 30 US-Dollar „Dry-Camping“, also für nichts mal wieder viel.

Offensichtlich laufen wir übermäßig, denn ständig sind unsere Wanderschuhsohlen durchgelaufen. In Deutschland hatte ich mir neue Lowa`s bestellt, ohne zu wissen, dass es welche für EXTREM schmale Füße gibt (hab ich nicht ☹!). In Las Vegas hatte ich blutige Zehen! Mangels Schuhspannern und Schuhmachern wählten wir die harte Methode (in jeder Hinsicht) und Chrisi hämmerte mir Steine zum Weiten in die Schuhe (bis jetzt mit mäßigem Erfolg). 

Die eigentliche Idee war, auf einer 5-Meilen-Piste (oder mehr? Das wusste niemand so genau) in Richtung der Panamint Dünen zu fahren und dann noch die restlichen 4 Meilen (oder mehr oder weniger?) dorthin zu laufen. Aber wir wurden auf dem Campground morgens wegen Muddy und unserer Reise so oft angesprochen, dass wir keine Zeit mehr hatten. Meist dämmerte es um 16.00 Uhr schon und wurde um 16.30 Uhr schlagartig dunkel (und zwar richtig!). So fuhren wir die Strecke wieder zurück bis kurz vor Stovepipe Wells Village (Village! Bestand aus einer Tankstelle, einem Motel, einem Saloon (nein, nicht der für Haare 😉), einem Souvenirladen sowie einem Campground 😊). Wir bogen also kurz vorher ab und fuhren eine 2-Meilen-Piste zum Mosaic Canyon. Die Wanderung ging stetig aufwärts erst durch ein breites Flussbett, dann wurde der Weg immer schmäler und dann musste man über riesige Quader und rutschige Felsen klettern um am Ende nichts zu sehen. Schön war es trotzdem, aber SEHR anstrengend! Nachdem es schon spät war, stellten wir uns auf den Stovepipe Wells Village Campground. (Anmerkung Chris: Na ja, zu sehen gab es nichts, weil an den entsprechenden Stellen die Sonne nicht schien. Ansonsten soll der Canyon schon wie Mosaik zusammengesetzt sein).

Nur noch fünf Tage bis Weihnachten! Der arme Chrisi musste sich „opfern“ und die letzten Tage viele Bierdosen leeren, damit er unseren Baum basteln konnte 😊! Es war ein Heidenspaß! Wir saßen nach getaner Arbeit stolz vor unserem Baum und sangen Weihnachtslieder 😉!

Am nächsten Tag fuhren wir die Strecke wieder zurück bis „Badwater Basin“, der berühmten riesigen Salzwüste. Mit minus 86 Metern unter dem Meeresspiegel ist sie der tiefste Punkt von Nord-Amerika. Anschließend machten wir wieder eine anstrengende Wanderung durch ein ausgetrocknetes Flussbett einen Canyon entlang mit tiefstem Kieselsand zu einer Natural Bridge und einem trockenen Wasserfall. Dann fuhren wir den Artists Drive entlang und an der Artists Palette vorbei, einer mehr als 5 Millionen Jahre alten Vulkan-Eruption. Bei ihr wurden Asche und verschiedene Mineralien abgelagert. Hitze, Wasser und Sauerstoff taten das übrige. Chemische Analysen identifizierten zum Beispiel Eisen, Aluminium, Magnesium, Titanium, roter Hämatit und grüner Chlorite, aber kein Kupfer! Jedenfalls sah es genauso aus, wie es hieß, wie die Farbpalette eines Künstlers.

Nach einem ereignisreichen Tag fuhren wir wieder auf den Texas Spring Campground. Der Kreis hatte sich geschlossen! Morgen wollten wir über die Greenwater Valley Road, eine unbefestigte Straße, über Shoshone nach Pahrump in Nevada zurückfahren. Die Gallone Diesel (3,9 l) kostet in Kalifornien doppelt so viel (zum Vergleich in Nevada: 3,89 US-Dollar bei Barzahlung und 3,99 US-Dollar mit der Kreditkarte). Kalifornien ist wirklich der mit Abstand teuerste Bundesstaat! Und außerdem wollten wir ja Weihnachten nicht im Death Valley verbringen, zumal auch der Kühlschrank fast leer war 😉.

Vor dem Visitor Center trafen wir sehr nette Leute wieder, die wir auf dem Campground im Capitol Reef Nationalpark, Utah kennengelernt hatten und verplauderten uns mal wieder. Die Beiden waren extra in das Death Valley gefahren um aufgrund der vielen Regenfälle der vergangenen Wochen das Badwater Basin mit Wasser zu sehen. Aus der Salzwüste wurde teilweise ein Salzsee! Anschließend holten wir unser Permit (Genehmigung zur Übernachtung im Backcountry) beim Ranger ab. Hierfür mussten wir ein Formular mit allen möglichen und unmöglichen Angaben ausfüllen. Aber -unglaublich!- das Permit war kostenlos. Es erlaubte uns zwei (bei entsprechendem Antrag, bis zu sieben) Übernachtungen im Nationalpark bzw. auf unserer Strecke!

Wir fuhren über den Zabriskie Point, einem wunderschönen Aussichtspunkt weiter, auf die Greenwater Valley Road. Es ging 58 km durch die Wüste, aber weder diese, noch die Offroad-Piste begeisterten uns. Auch eventuell mögliche Übernachtungsplätze direkt an der „Straße“ fanden wir nicht allzu einladend. So fuhren wir aus dem Nationalpark raus und nach ein paar Meilen nach Shoshone rein. Laut Ortsschild hat es 31 (!) Einwohner, eine teure Tankstelle (klar, Kalifornien) und einen Campingplatz, der für nichts 50 US-Dollar wollte! Nein danke! Wir fuhren nach Tecopa weiter, wo es laut Jake heiße Quellen gibt, aber das kleine Örtchen war milde gesagt, so in die Jahre gekommen und so vergammelt, dass wir auch hier nicht bleiben wollten (nicht jeder Geheimtipp ist einer!). Es dämmerte schon sehr, als wir eine Piste zwischen den beiden Orten fanden, die uns auf BLM-Land führte. Einer guten Nacht stand nichts mehr im Wege!

Am nächsten Tag fuhren wir im strömenden Regen und tiefhängenden Nebelschwaden nach Pahrump und überquerten wieder die „Grenze“ zwischen Kalifornien und Nevada. Wir checkten nochmals auf dem „Preferred RV Resort“ ein, denn hier wollten wir über Weihnachten bleiben. Es war ein sehr herzlicher Empfang dort. Man freute sich, dass wir wieder kamen und kaum am alten Stellplatz hatten wir viel Familienanschluss 😊!

Wir mussten aber noch bei Purcell vorbei, um die Schrauben an unseren neuen Reifen nachziehen zulassen. Dort war es aber mehr als ernüchternd! Wir bekamen (außer einem tollen Service!) die Info, dass unsere Reifen für unseren LKW nicht geeignet und eher für einen Jeep wären und auch unser Reifendruck wäre viel zu hoch! Der Druck ließ sich reduzieren, an den neuen Rädern konnte man nichts mehr ändern! Wir bekamen noch den guten Rat, ja nicht zu schnell damit zu fahren! Noch auf dem Walmart Parkplatz fragten wir bei Jake an, der uns aber beruhigte, es sei alles in Ordnung … tja …. Wer hatte nun recht?! Das Wetter passte zu unserer Stimmung! Es schüttete aus Kübeln, als wir unsere Einkäufe in den Shelter hievten.

Am nächsten Morgen gab es im Clubhaus des Campingplatzes bis 9.30 Uhr amerikanisches Frühstück für 6 US-Dollar pro Nase. Es wurde durch Campingplatz-Bewohner ehrenamtlich verteilt und war echt gut! (Anmerkung Chris: Auch solche oder gerade solche Events machen das Reisen spannend. Wir genießen jedes Mal den Kontakt zu den Einheimischen und ihren Gepflogenheiten 😉 ).

Dann wanderten wir 10 km kreuz und quer durch Pahrump auf der Suche nach einem Spiralschlauch zum Ablassen unseres Grauwassers. Aber es gab in fünf weiteren Geschäften keinen ☹! Chrisi klebte daraufhin unseren mit Isolierband, aber das war sicher keine Dauerlösung! Den Rest des Tages verbrachten wir mit putzen, waschen und was man rund ums Campen so alles tun muss.

Da es ab 14.30 Uhr bereits ziemlich kühl (Chrisi) bzw. saukalt (ich) wurde, konnten wir leider am Heiligen Abend nicht draußen kochen oder grillen. Wir entschlossen uns für Spinat-Kichererbsen-Curry, weil man es auch innen gut zubereiten kann. Und es wurde so lecker 😊! Wir saßen noch die halbe Nacht vor unserem Baum und hörten amerikanische Weihnachtslieder.

Wir wünschen Euch Allen schöne Weihnachten und einen guten Rutsch in ein gesundes und glückliches neues Jahr 2024!

Wie es uns in den USA weiter ergeht, wo wir Silvester feiern und wo uns die Reise noch hinführt, folgt in unserem Januar-Bericht.

Bis dahin Euch alles Gute von den

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2 Kommentare

  1. Hallo Ihr zwei, da habt Ihr ja einige Reparaturen durchzuführen gehabt, puh das wäre nichts für mich. Ich bin schon froh das ich diesmal ohne Unfall von den Bergen Oberösterreich, bei geschlossener Eisdecke, zurück gekehrt bin. Nachdem wir hier in Deutschland 2-stellige Minusgrade haben, werde ich Ende nächster Woche für kleines Geld nach Malle fliegen. Dort hat es immerhin 15 bis 17 Grad.

    Wünsche Euch keine größeren Reparaturen und möglichst viel Spaß
    Liebe Grüße
    Andy

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